Saarbruecker Zeitung

Eppelborn: Bombe sicher entschärft

- VON MARC PRAMS

(SZ) Experten des Kampfmitte­lbeseitigu­ngsdienste­s haben gestern in Eppelborn eine 250 Kilogramm schwere Weltkriegs­bombe entschärft. 800 Menschen waren im Umkreis von 300 Metern um den Fundort der Bombe evakuiert worden. Sie konnten gegen Mittag in ihre Wohnungen zurückkehr­en.

Es war 11.23 Uhr am Sonntagvor­mittag, als die Eppelborne­r Bürgermeis­terin Birgit Müller-Closset (SPD) dem Krisenstab im Rathaus mitteilte: „Die Bombe ist entschärft.“Es handelte sich um eine 250-Kilo-Fliegerbom­be aus dem Zweiten Weltkrieg, die am 29. Januar bei Arbeiten in der Nähe des Bahnhofs gefunden wurde. Dirk Otterbein, Leiter des saarländis­chen Kampfmitte­lbeseitigu­ngsdienste­s, und sein Kollege Werner Fuchs konnten sich, nachdem die Evakuierun­g des Ortskerns abgeschlos­sen war, um 10.47 Uhr an die Entschärfu­ng der Bombe machen. „Relativ einfach“, sei dies gewesen, erklärte Otterbach, da die beiden Zünder an Kopf und Heck der Bombe nicht verrostet und daher gut zugänglich gewesen seien. „Die Bombe lag allerdings wegen des Regens im Wasser, das wir zuerst noch abpumpen mussten“, erklärte Otterbein. Von den 250 Kilo seien 120 Sprengstof­f, der Rest Stahl. Zu warten, bis eine solche Bombe – der am meisten abgeworfen­e Typ im Zweiten Weltkrieg – wegroste, sei vergebens. „Bei einer Wandstärke von einem Zentimeter passiert das nicht so schnell“, meinte der Sprengstof­fexperte, der voll des Lobes über die gute Organisati­on der Evakuierun­g war.

800 Menschen mussten im Umkreis von 300 Metern um den Fundort der Bombe evakuiert werden, darunter 80 Bewohner eines Altenheims und einer Einrichtun­g für betreutes Wohnen. 328 Helfer von Feuerwehr, Polizei, THW, Malteser Hilfsdiens­t, DRK und DLRG waren im Einsatz. Rund 50 Anwohner wurden in der nahe gelegen Hellbergha­lle untergebra­cht, alle anderen zogen es vor, den Ortskern auf eigene Initiative hin zu verlassen.

Müller-Closset, auch Leiterin des Einsatzsta­bes, bedankte sich bei allen Einsatzkrä­ften und Anwohnern der betroffene­n Bereiche für ihre Unterstütz­ung und für den reibungslo­sen Ablauf der Evakuierun­gsmaßnahme­n. „Alles ist überplanmä­ßig gut verlaufen. Es ist gut zu wissen, dass unser kommunales Krisenmana­gement mit zentraler Einsatzlei­tung im Rathaus so gut funktionie­rt“, meinte die Eppelborne­r Bürgermeis­terin.

Die entschärft­e Bombe wird in einem Munitionsl­ager zwischenge­lagert, bis sie zu einem späteren Zeitpunkt in einem darauf spezialisi­erten Unternehme­n in der Lüneburger Heide zerlegt wird.

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FOTO: ANDREAS ENGEL Dirk Otterbein (l.) und Werner Fuchs vom Kampfmitte­lräumdiens­t präsentier­en die entschärft­e Bombe samt Zünder.

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