Lambrecht drängt bei „Rasse“im Grundgesetz zu Eile
(dpa) In der Diskussion um die Streichung des Begriffs „Rasse“im Grundgesetz drängt Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) zur Eile. „Wir dürfen uns mit den Gesprächen nicht mehr viel Zeit lassen, sondern müssen hier zügig zu einem Ergebnis kommen“, sagte die Ministerin in Berlin. „Die Legislaturperiode
nähert sich ihrem Ende, und wir benötigen für eine Verfassungsänderung Zweidrittelmehrheiten in Bundestag und Bundesrat.“Die nächsten Bundestagswahlen stehen im Herbst 2021 an.
In Artikel 3 des Grundgesetzes steht: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
Auch Lambrecht pocht auf eine Änderung. „Die Väter und Mütter des Grundgesetzes haben den Begriff aufgenommen, um sich klar von der völlig irren Nazi-Rassenlehre zu distanzieren“, sagte sie. „Die Verwendung des Begriffs kann aber aus heutiger Sicht zu Missverständnissen führen und wird deshalb zu Recht kritisiert. Es ist heute ja völlig unbestritten, dass es keine unterschiedlichen Menschenrassen gibt.“