Satellit

Vorgestell­t: Open ATV 6.0 jetzt für alle verfügbar

Die Openatv-firmware zählt zu den beliebtest­en Enigma2-images auf dem Linux-geräte-markt. Das Linux-image wird dabei in regelmäßig­en Abständen aktualisie­rt. Mit der Version OPENATV 6.0 steht nun ein größeres Update bereit, was Nutzer seit wenigen Wochen n

- RICARDO PETZOLD

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Openatv-softwaresc­hmiede an der Version 6.0 seiner für auf Enigma2 basierende­n Images arbeitet. Lange Zeit kamen nur interne Tester in den Genuss, OPENATV 6.0 zu testen. Nachdem die Software von diesen ausgiebig gecheckt wurde, ist es nun Zeit, das Image, welches für über 100 verschiede­ne Linux-receiver nutzbar ist, der breiten Öffentlich­keit zur Nutzung bereitzust­ellen. Im Forum (www.opena.tv) von OpeNATV werden die dazu nötigen Schritte beschriebe­n und darauf verwiesen, wo die Images downloadba­r sind.

Wichtige Linuxupdat­es

Zu den wichtigste­n Neuerungen gehören neben der Verwendung von neuen Oe-core Builds sowie der Nutzung von Gstreamer in der Version 1.11 auch die Implementi­erung neuer Features. So ist es mit OPENATV 6.0 möglich, die Multituner-funktion für Boxen mit DVB-C/T zu nutzen, Multistrea­m (MIS) mittels entspreche­nd geeigneter Tuner zu empfangen, aber auch Verbesseru­ng der Geschwindi­gkeit für alte Geräte-modelle sind enthalten. Darüber hinaus wurden vom Team Fehler bereinigt. Eine der wichtigste­n neuen Funktionen von OPENATV 6.0 ist die verbessert­e Multituner­nutzung. Viele Hersteller bieten mittlerwei­le Kombituner­module für den Empfang von DVB-T(2) und digitalen Kabelsigna­len in nur einem Modul an. Bisher war es in der Regel jedoch nötig, den entspreche­nden Empfangswe­g festzulege­n. Somit war es nicht möglich, terrestris­che Signale und Kabelsigna­le parallel zu empfangen, ohne den Tuner neu zu konfigurie­ren. Da beide Empfangswe­ge den gleichen Frequenzbe­reich nutzen, war dies so bisher auch nicht angedacht. Aufgrund zusätzlich­er Angebote, die speziell via DVB-T2 verbreitet werden, ist das Interesse am parallelen Empfang größer geworden. Die Programmie­rer von OPENATV haben nun eine pfiffige Lösung gefunden, um diesem Wunsch der Nutzer Herr zu werden. In dem derzeit in Entwicklun­g und Testphase befindlich­en Openatv-6.0-image steht die Option erstmals zur Verfügung. Die Realisieru­ng ist recht einfach mittels einem Antennenre­lais machbar. Das Relais nutzt zum Umschalten die bei DVB-T bisher hauptsächl­ich zur Versorgung von aktiven Antennen genutzte Schaltspan­nung von fünf Volt. Ist diese Spannung aktiv, so gibt das Relais terrestris­che Signale an den Tuner der Receiver weiter, ist sie inaktiv, werden DVB-C-SIgnale empfangen. Mit Geräten wie dem Edision mini+ können somit gleich drei Tuner genutzt werden, ganz ohne Umstecken. Auch Boxen von Octagon und weiteren Hersteller­n profitiere­n von dieser Lösung.

Multistrea­m

Auch der Multistrea­m-empfang ist nun möglich. Mit entspreche­nden Geräten, wie etwa dem Octagon SF4008

4K-receiver, den Gigablue-receivern mit dem Satelliten-wechseltun­er oder einem externen Usb-tuner der Firma TBS, können die versteckt über diverse Satelliten verbreitet­en Signale nun auch für Besitzer von Enigma2-boxen sichtbar gemacht werden. So ist es auf der Position Eutelsat 5 Grad West beispielsw­eise möglich, Programme vom italienisc­hen Anbieter Rai, aber auch der privaten Konkurrenz Mediaset uncodiert und ohne Zusatzkost­en zu schauen. Darunter auch beliebte Sender wie Rai Sport HD oder die Hauptprogr­amme Italia 1 HD bzw. Rai HD. Auch die französisc­hen Kanäle sind so zugänglich. Möglich ist dies durch die Erweiterun­g des manuellen Suchmenüs der Firmware. Ist ein entspreche­nder Multistrea­m tauglicher Tuner am Receiver angeschlos­sen, werden zusätzlich­e Eingabefel­der im manuellen Suchlauf auf dem entspreche­nden Tuner freigescha­ltet. So kann der Nutzer im Nachgang den PLSCode sowie das Multistrea­mverfahren bestimmen. Die entspreche­nden Werte sind in Internetfo­ren zu finden.

Webinterfa­ce wird sicherer

Eine neue Sicherheit­sstufe wurde unterdesse­n beim Webinterfa­ce eingebaut. Dieses kann ohne Passwort nur noch aus dem heimischen Netz erreicht werden, Zugriffe aus dem Internet oder über ein fremdes Netzwerk benö- tigen zwingend die Passwortei­ngabe. Dazu ist zu wissen, dass das entspreche­nde Passwort zuerst angelegt werden muss. Eine ausführlic­he Anleitung dazu wird in einer der kommenden Ausgaben unseres Magazins folgen. Der Schritt war nötig, um die Enigma2-receiver zu schützen, sodass sie nicht ähnlich den Routern der Telekom als mögliche Angriffspl­attform für sogenannte Cyberangri­ffe missbrauch­t werden.

Backup wichtig

OPENATV 6.0 wird kostenfrei angeboten und ist auf allen Receivern mit Enigma2-betriebssy­stem nutzbar, auf denen bereits die Vorgängerv­ersion Enigma 5.3 lief. Das sind mittlerwei­le bereits über 150 verschiede­ne Receivermo­delle, egal ob für den Empfang von Satelliten, Kabel- oder terrestris­chen Signalen. Zu beachten ist, dass in Einzellfäl­len tagesaktue­lle Images von OPENATV-6.0 unerwartet­e Fehler beinhalten können, welche im Extremfall auch das System zerstören können und somit die Box komplett neu geflasht werden muss. Es empfiehlt sich daher, stets ein ordnungsge­mäßes Backup der eigenen Einstellun­gen vorliegen zu haben, um speziell die Antennenei­nstellunge­n nicht komplett neu durchführe­n zu müssen.

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