Vorgestellt: Open ATV 6.0 jetzt für alle verfügbar
Die Openatv-firmware zählt zu den beliebtesten Enigma2-images auf dem Linux-geräte-markt. Das Linux-image wird dabei in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Mit der Version OPENATV 6.0 steht nun ein größeres Update bereit, was Nutzer seit wenigen Wochen n
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Openatv-softwareschmiede an der Version 6.0 seiner für auf Enigma2 basierenden Images arbeitet. Lange Zeit kamen nur interne Tester in den Genuss, OPENATV 6.0 zu testen. Nachdem die Software von diesen ausgiebig gecheckt wurde, ist es nun Zeit, das Image, welches für über 100 verschiedene Linux-receiver nutzbar ist, der breiten Öffentlichkeit zur Nutzung bereitzustellen. Im Forum (www.opena.tv) von OpeNATV werden die dazu nötigen Schritte beschrieben und darauf verwiesen, wo die Images downloadbar sind.
Wichtige Linuxupdates
Zu den wichtigsten Neuerungen gehören neben der Verwendung von neuen Oe-core Builds sowie der Nutzung von Gstreamer in der Version 1.11 auch die Implementierung neuer Features. So ist es mit OPENATV 6.0 möglich, die Multituner-funktion für Boxen mit DVB-C/T zu nutzen, Multistream (MIS) mittels entsprechend geeigneter Tuner zu empfangen, aber auch Verbesserung der Geschwindigkeit für alte Geräte-modelle sind enthalten. Darüber hinaus wurden vom Team Fehler bereinigt. Eine der wichtigsten neuen Funktionen von OPENATV 6.0 ist die verbesserte Multitunernutzung. Viele Hersteller bieten mittlerweile Kombitunermodule für den Empfang von DVB-T(2) und digitalen Kabelsignalen in nur einem Modul an. Bisher war es in der Regel jedoch nötig, den entsprechenden Empfangsweg festzulegen. Somit war es nicht möglich, terrestrische Signale und Kabelsignale parallel zu empfangen, ohne den Tuner neu zu konfigurieren. Da beide Empfangswege den gleichen Frequenzbereich nutzen, war dies so bisher auch nicht angedacht. Aufgrund zusätzlicher Angebote, die speziell via DVB-T2 verbreitet werden, ist das Interesse am parallelen Empfang größer geworden. Die Programmierer von OPENATV haben nun eine pfiffige Lösung gefunden, um diesem Wunsch der Nutzer Herr zu werden. In dem derzeit in Entwicklung und Testphase befindlichen Openatv-6.0-image steht die Option erstmals zur Verfügung. Die Realisierung ist recht einfach mittels einem Antennenrelais machbar. Das Relais nutzt zum Umschalten die bei DVB-T bisher hauptsächlich zur Versorgung von aktiven Antennen genutzte Schaltspannung von fünf Volt. Ist diese Spannung aktiv, so gibt das Relais terrestrische Signale an den Tuner der Receiver weiter, ist sie inaktiv, werden DVB-C-SIgnale empfangen. Mit Geräten wie dem Edision mini+ können somit gleich drei Tuner genutzt werden, ganz ohne Umstecken. Auch Boxen von Octagon und weiteren Herstellern profitieren von dieser Lösung.
Multistream
Auch der Multistream-empfang ist nun möglich. Mit entsprechenden Geräten, wie etwa dem Octagon SF4008
4K-receiver, den Gigablue-receivern mit dem Satelliten-wechseltuner oder einem externen Usb-tuner der Firma TBS, können die versteckt über diverse Satelliten verbreiteten Signale nun auch für Besitzer von Enigma2-boxen sichtbar gemacht werden. So ist es auf der Position Eutelsat 5 Grad West beispielsweise möglich, Programme vom italienischen Anbieter Rai, aber auch der privaten Konkurrenz Mediaset uncodiert und ohne Zusatzkosten zu schauen. Darunter auch beliebte Sender wie Rai Sport HD oder die Hauptprogramme Italia 1 HD bzw. Rai HD. Auch die französischen Kanäle sind so zugänglich. Möglich ist dies durch die Erweiterung des manuellen Suchmenüs der Firmware. Ist ein entsprechender Multistream tauglicher Tuner am Receiver angeschlossen, werden zusätzliche Eingabefelder im manuellen Suchlauf auf dem entsprechenden Tuner freigeschaltet. So kann der Nutzer im Nachgang den PLSCode sowie das Multistreamverfahren bestimmen. Die entsprechenden Werte sind in Internetforen zu finden.
Webinterface wird sicherer
Eine neue Sicherheitsstufe wurde unterdessen beim Webinterface eingebaut. Dieses kann ohne Passwort nur noch aus dem heimischen Netz erreicht werden, Zugriffe aus dem Internet oder über ein fremdes Netzwerk benö- tigen zwingend die Passworteingabe. Dazu ist zu wissen, dass das entsprechende Passwort zuerst angelegt werden muss. Eine ausführliche Anleitung dazu wird in einer der kommenden Ausgaben unseres Magazins folgen. Der Schritt war nötig, um die Enigma2-receiver zu schützen, sodass sie nicht ähnlich den Routern der Telekom als mögliche Angriffsplattform für sogenannte Cyberangriffe missbraucht werden.
Backup wichtig
OPENATV 6.0 wird kostenfrei angeboten und ist auf allen Receivern mit Enigma2-betriebssystem nutzbar, auf denen bereits die Vorgängerversion Enigma 5.3 lief. Das sind mittlerweile bereits über 150 verschiedene Receivermodelle, egal ob für den Empfang von Satelliten, Kabel- oder terrestrischen Signalen. Zu beachten ist, dass in Einzellfällen tagesaktuelle Images von OPENATV-6.0 unerwartete Fehler beinhalten können, welche im Extremfall auch das System zerstören können und somit die Box komplett neu geflasht werden muss. Es empfiehlt sich daher, stets ein ordnungsgemäßes Backup der eigenen Einstellungen vorliegen zu haben, um speziell die Antenneneinstellungen nicht komplett neu durchführen zu müssen.