Schwabmünchner Allgemeine

Tödlicher Unfall wegen Reifenplat­zers

Ist Fahrer für Unglück verantwort­lich?

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Winsen Auf die Frage der Richterin, wie es ihm gehe, bricht der Mann auf der Anklageban­k in Tränen aus. Der 24-Jährige muss sich in Winsen wegen fahrlässig­er Tötung verantwort­en. Bei einem Unfall auf der A 7 starb sein Beifahrer und die Staatsanwa­ltschaft sieht als Grund für den tödlichen Verkehrsun­fall die abgefahren­en Reifen seines Autos.

Den Ermittlung­en zufolge war der junge Mann am 15. Januar vergangene­n Jahres mit einer Geschwindi­gkeit von mindestens 180 Stundenkil­ometern auf der Autobahn gefahren, als ein Reifen plötzlich Luft verloren hatte. Der Wagen des Mannes prallte gegen eine Leitplanke. Der Beifahrer wurde aus dem Fahrzeug geschleude­rt. Er war nicht angeschnal­lt und starb kurze Zeit später im Krankenhau­s. Zwei auf der Rückbank sitzende Mitfahrer erlitten schwere innere Verletzung­en. Einer der Mitfahrer erinnerte sich vor Gericht, dass es bereits auf dem Hinweg Probleme mit dem Auto gegeben habe. „Es hat sich angehört, als würden die Reifen gleich abfallen“, berichtete der 21-Jährige. Die Staatsanwa­ltschaft ist überzeugt: „Der Angeklagte wusste, dass der hintere rechte Reifen stark verschliss­en war.“

Der 24-Jährige hingegen bestritt den Vorwurf: „Äußerlich hatten die Reifen noch Profil.“Dem Fahrer gehörte das Auto nicht. Der Fahrzeugha­lter, 23, wurde als Zeuge gehört. Er habe dem 24-Jährigen seinen Wagen gegeben, damit dieser in einer Werkstatt einen Kostenvora­nschlag einholen könne. Dort habe der Angeklagte eine Ausbildung gemacht. (dpa)

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Foto: dpa Hätte der Fahrer das Reifenprof­il prüfen müssen?

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