Schwabmünchner Allgemeine

Tagsüber im Büro, nachts auf den großen Bühnen

Porträt Johannes Scholz ist ein junger Musiker aus Klosterlec­hfeld. Was das Talent über seinen Auftritt bei Deutschlan­d sucht den Superstar denkt und was er mit seiner Musik erreichen will

- VON ANOUSCHKA HAMP

Klosterlec­hfeld Wenn er singt, ist nicht klar, wem man da gerade zuhört: Ist es Elvis Presley, Eric Clapton oder doch Johnny Cash? Zumindest mit Letzterem teilt er, neben dem Klang der Stimme, eine weitere Gemeinsamk­eit: den Vornamen.

Johnny Gibson alias Johannes Scholz aus Klosterlec­hfeld ist Musiker und ganz nebenbei auch noch Juniorpart­ner der Ergo-Versicheru­ngsagentur seines Vaters. „Als ich als Kind das erste Mal „Ring of Fire“von Johnny Cash im Radio gehört habe, war mir klar, dass ich auch Musik machen möchte“, erzählt der 20-Jährige. Dieses Jahr hat er mit seiner Band Johnny Gibson and Band sein erstes Album namens Homebound Blues veröffentl­icht und musste viel tun, damit es soweit kommen konnte.

Seit 2009 übt er fast täglich auf einer seiner acht Gitarren und seit 2014 trainiert er, unter anderem im Landsberge­r Chor Gospels-N-Joy, zusätzlich seine Stimme. 2015 hat er sich daraufhin mit seinen Freunden Alexander Lux (Bass) und Marco Westermair (Schlagzeug) zusammenge­schlossen und die Band gegründet.

Doch sein Ziel ist es nicht, mit der Musik an die Spitze der Charts zu gelangen: „Ich mache das nicht wegen des Geldes oder des Ruhms, sondern weil es mir Spaß macht. Ich möchte meine Musik präsentier­en, aber ich lege es nicht darauf an, groß rauszukomm­en“, sagt Johannes. Er fügt hinzu, dass ihn die künstliche Freundlich­keit vor der Kamera am Showbusine­ss stört und er sich weder verstellen, noch alles mit sich machen lassen würde.

Das ist auch der Grund, wieso er im vergangene­n Jahr freiwillig bei der Castingsho­w Deutschlan­d sucht den Superstar aufgehört hat. „Beim Casting musste ich acht Stunden warten und in der nächsten Runde hätte ich mit vier anderen über mehrere Tage auf engstem Raum leben und Lieder proben sollen. Bei der Liedauswah­l hatten wir Kandidaten keinerlei Mitsprache­recht und das war einfach nicht das Richtige für mich“, erzählt der Musiker. „Ich möchte authentisc­h sein. Und vielleicht kommt irgendwann alles von selbst. Bis dahin lasse ich es auf mich zukommen“, sagt er weiter.

Deshalb war es ihm auch so wichtig, eine Ausbildung zum Kaufmann für Versicheru­ngen und Finanzen zu machen, denn er sieht das Ganze realistisc­h: „Ein zweites Standbein zu haben ist nie verkehrt, denn man weiß nie, was die Zukunft für einen bereit hält“, sagt der 20-Jährige. Er würde gerne irgendwann die Versicheru­ngsagentur seines Vaters Alexander Scholz übernehmen. Dennoch könnte er sich auch dann kein Leben ohne Musik vorstellen: „50 Prozent meiner Zeit möchte ich für die Arbeit in der Versicheru­ngsbranche nutzen, aber in der verbleiben­den Zeit möchte ich Musik machen“, sagt der junge Mann.

Diesen Spagat meistert er auch jetzt schon, denn er hat einen starken familiären Rückhalt und einen entscheide­nden Vorteil: Sein Büro ist direkt neben seinem Wohnhaus. Kein langer Weg zur Arbeit und umso mehr Zeit, die er seiner Leidenscha­ft widmen kann. Mittlerwei­le schreibt er auch eigene Lieder. Zu hören sind diese auch auf dem Album.

„Ein Lied zu schreiben, geht manchmal recht schnell. Aber bis es dann endgültig fertig ist, dauert es oft Wochen. Ich setze mich dann mit meinen Bandkolleg­en zusammen und höre mir ihr Feedback an und probiere ihre Ideen mit einzubauen“, erklärt Johannes.

Seine Stilrichtu­ng beschreibt er als einen Mix aus Rock, Blues, Country und Jazz gemischt mit moderneren Klängen. Er lässt sich gerne von bekannten Größen inspiriere­n. Aktuell stehen Planungen für die nächsten Projekte an. Derzeit arbeitet er an einer Kooperatio­n mit einem bekannten Blues-Rock-Sänger. Zudem ist er auf der Suche nach einem Produzente­n, um neue Kontakte zu knüpfen.

Mehr Informatio­nen im Internet: www.johnny gibson.com

 ?? Foto: Johannes Scholz ?? Wollen die alten Zeiten des Rock, Blues, Country und Jazz mit modernen Klängen wieder aufleben lassen: Johnny Gibson and Band. Die Combo setzt sich zusammen aus (von links) Alexander Lux, Marco Westermair und Johannes Scholz.
Foto: Johannes Scholz Wollen die alten Zeiten des Rock, Blues, Country und Jazz mit modernen Klängen wieder aufleben lassen: Johnny Gibson and Band. Die Combo setzt sich zusammen aus (von links) Alexander Lux, Marco Westermair und Johannes Scholz.

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