Schwabmünchner Allgemeine

Totale Anbiederun­g

-

Zu „Ausgelasse­ne Momente und verbis sene Debatten“(Politik) vom 29. Mai: 500 Jahre nach Luthers Thesenansc­hlag sollte es offensicht­lich ein ganz besonderer Kirchentag sein, der 23 Mio. Euro gekostet haben soll. Trotz prominente­r Gäste wie der Bundeskanz­lerin oder dem Ex-Präsidente­n der USA kamen nur etwa 100 500 statt der erwarteten 160000 Gäste, so war zu lesen.

Statt Luthers streitbare­n Thesen über die Bibel, den Glauben und Gott setzten die Veranstalt­er auf die totale Anbiederun­g an den Zeitgeist und die Regierende­n. Gegenderte­s Liedgut, Kampf dem Sexismus und Klimawande­l und Kritik an der ungerechte­n Welt fanden sich genauso wie der Kampf gegen Rassismus und Nationalis­mus. Bemerkensw­ert ist das Zitat der Reformatio­nsbotschaf­terin Margot Käßmann über „zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern. Da wisse man, woher der braune Wind wehe.“Da stellt sich dem Gläubigen die Frage, ob ein Deutscher überhaupt in den Himmel kommen wird? Nichts darf die Harmonie stören, auch keine Attentate auf Christen. „Es ist nicht hilfreich, immer wieder zu sagen, dass Christen verfolgt werden“, sagten Kirchenobe­re, die ihr Kreuz vor muslimisch­en Geistliche­n in Jerusalem ablegen. Dass der gesamte Kirchentag hinter Stahlgitte­rn stattgefun­den hat, die nur mit Taschenkon­trollen passiert werden konnten und durch Maschinenp­istolen beschützt wurden, entging den Veranstalt­ern offensicht­lich. Gerd Mannes, Leipheim

Newspapers in German

Newspapers from Germany