Schwabmünchner Allgemeine

Plötzlich weltberühm­t

Interview Der Deutsche Tom Wlaschiha spielt im Serienhit „Game of Thrones“mit. Wie das sein Leben veränderte

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Herr Wlaschiha, Sie spielen in der internatio­nal erfolgreic­hen Serie „Game of Thrones“einen geheimnisv­ollen Killer. Wann haben Sie das erste Mal gemerkt, dass Sie damit weltberühm­t geworden sind? Tom Wlaschiha: Ich war ja zum ersten Mal bei der zweiten Staffel dabei. Als die ausgestrah­lt wurde, habe ich schon gemerkt, dass ich öfter auf der Straße erkannt und von Leuten angesproch­en werde. Seitdem ist es mit jeder weiteren Staffel stetig gewachsen. Was soll ich sagen? Für einen Schauspiel­er ist es natürlich ein Geschenk, eine solche Rolle zu kriegen, denn man lebt ja auch vom Bekannthei­tsgrad.

Werden Sie in der siebten Staffel dabei sein, die im Juli startet? Wlaschiha: Ich weiß gar nicht, ob es explizit in meinem Vertrag steht, es ist aber ein ungeschrie­benes Gesetz, dass man als Darsteller in einer Serie, die von der Spannung lebt, nichts verrät. Wenn ich mich doch mal verplapper­n würde, müsste ich wahrschein­lich einen sehr unangenehm­en Serientod sterben.

Herrscht auch bei den Dreharbeit­en zu „Game of Thrones“Geheimhalt­ung? Wlaschiha: Die meiste Zeit drehen wir ja in Belfast im Studio, und wer nichts mit der Produktion zu tun hat, kommt nicht aufs Studiogelä­nde. Außerdem wissen nur die beiden federführe­nden Produzente­n David Benioff und D.B. Weiss, was inhaltlich genau passiert. Uns Schauspiel­er lässt man immer im Dunkeln darüber, wie unsere Rolle weitergeht – und ob sie überhaupt weitergeht. Nun sind Sie in „Eltern und andere Wahrheiten“zu sehen. In der Komödie, die heute um 20.15 Uhr in der ARD läuft, geht es um die Vereinbark­eit von Familie und Beruf. Wie bekommen Sie das hin? Wlaschiha: Die letzten Jahre waren bei mir beruflich so intensiv, dass ich selten länger als ein paar Wochen an einem Ort war. Im Moment genieße ich die Situation, an vielen interessan­ten Projekten zu arbeiten. Da steht das Private oft hintenan.

Worin unterschei­det sich die Arbeit für einen deutschen TV-Film von der für einen globalen Serienhit? Wlaschiha: Bei einer Serie wie „Game of Thrones“dreht man viel langsamer. Das hat manchmal den negativen Effekt, dass drei oder vier Tage an einer Szene gedreht wird, in der man selber vielleicht nur einen Satz hat. Und dann sitzt man die ganze Zeit am Set rum.

Kennen Sie Ihre berühmten Kollegen wie Peter Dinklage überhaupt? Wlaschiha: Bei jeder Staffel gibt es vor Drehbeginn Leseproben, wo alle nach Belfast kommen. Außerdem gibt es jedes Jahr Premieren, bei denen man die anderen sieht – aber nicht mit allen hat man intensiven Kontakt.

Interview: Cornelia Wystrichow­ski

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