Schwabmünchner Allgemeine

Stadler spricht sich mit Dobrindt aus

Audi-Chef sei „übers Ziel hinausgesc­hossen“

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Berlin Audi-Chef Rupert Stadler hat sich nach seinem Ärger über die Bekanntgab­e neuer Erkenntnis­se zu Abgasmanip­ulationen mit Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt ausgesproc­hen. „Das Thema ist aus der Welt“, sagte ein Sprecher des Mutterkonz­erns Volkswagen. „Dass Herr Stadler etwas übers Ziel hinausgesc­hossen ist, ist für uns Historie“, sagte der Sprecher mit Blick auf ein Interview, das der AudiChef der Automobilw­oche gegeben hatte. Darin hatte Stadler Dobrindt vorgeworfe­n, sich mit der Veröffentl­ichung auf Audi-Kosten profiliert zu haben.

Dobrindt hatte vergangene Woche bekannt gegeben, dass Audi eine „unzulässig­e Abgas-Software“in den Oberklasse-Modellen Audi A8 und A7 mit V6- und V8-Dieselmoto­ren verwendet habe. Damit weitete sich der Abgas-Skandal beim VW-Konzern erneut aus.

Im Anschluss hatte der AudiChef Dobrindt scharf kritisiert: „Dass Herr Dobrindt allein vorprescht, hat mich persönlich sehr enttäuscht“, sagte Stadler. Man habe die Erkenntnis­se „gemeinsam kommunizie­ren“wollen. Sowohl der Konzern als auch das Bundesverk­ehrsminist­erium bestätigte­n, dass Dobrindt sein Vorgehen zuvor mit VW-Konzernche­f Matthias Müller abgestimmt hatte.

Stadler steht wegen seiner Rolle bei der Aufarbeitu­ng des Abgasskand­als schon länger in der Kritik. Dennoch war sein Vertrag vor kurzem erst um weitere fünf Jahre verlängert worden. Zu Medienberi­chten über eine mögliche Ablösung Stadlers sagte der VW-Sprecher, Vorstand und Aufsichtsr­at hätten „diese Diskussion zu Herrn Stadler nicht geführt“. Die Frankfurte­r Allgemeine Sonntagsze­itung berichtete, VW wolle noch vor Ende des Jahres „ein Paket für den personelle­n Neuanfang in Ingolstadt schnüren“, ohne Stadler an der Spitze. (dpa)

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Foto: dpa In einem Interview sagte der Audi Chef, das Vorgehen Dobrindts habe ihn „per sönlich sehr enttäuscht“.

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