Fürsprecherin der Patienten
Krankenhaus Mechtild Rosengart kümmert sich seit einem Jahr ehrenamtlich um die Interessen der Patienten an den Wertachklinken. Einige Schwachpunkte hat sie entdeckt. Das hat Folgen
Bobingen/Schwabmünchen Wie ist das, Patient in den Wertachkliniken zu sein? Womöglich erleben es Kranke anders, als es dort Beschäftigte vermuten. Was ist aus der Sicht der behandelten Menschen wichtig, um die Qualität des Krankenhauses zu verbessern. Das versucht seit einem Jahr Mechtild Rosengart herauszufinden. Die ehrenamtliche Patientenfürsprecherin steht dazu allen Patienten der Wertachkliniken für vertrauliche Gespräche zur Verfügung. Zum Teil spricht sie sie auch persönlich an. Auf diese Weise hat Rosengart vieles aus erster Hand erfahren, und manches hat auch schon zu echten Verbesserungen geführt. Beispielsweise findet man die Übersucht des reichhaltigen Frühstücksangebots nun in der Zimmermappe, damit die Patienten in Ruhe auswählen können.
Unzufriedenheit entstehe oft durch Missverständnisse, hat Mechthild Rosengart festgestellt. Wenn sie Patienten klinische Abläufe erklärt, die für Außenstehende unlogisch erscheinen, aber aus praktischen Gründen sinnvoll oder medizinisch notwendig sind, löse sich mancher Unmut schnell in Wohlgefallen auf. Ein Beispiel sei das Krankenhaustagegeld, das seit seiner Einführung immer wieder für Missverständnisse sorgt: „Viele Patienten glauben, mit den zehn Euro würde die Krankenhausverpflegung finanziert“, erzählt Rosengart. Tatsächlich hat das Krankenhaus zwar den bürokratischen Aufwand, muss das Geld jedoch vollständig an die Krankenkassen weitergeben.
Von Zeit zu Zeit sei es aber auch gut, wenn Reinigungspersonal, Pflegekräfte und Ärzte sich die Perspektive der Patienten in Erinnerung rufen, weil diese im Alltag manchmal untergeht. Beispielsweise bei den Fachwörtern: Als Mitarbeiter des Krankenhauses verwendet man sie bei der medizinische Dokumentation jeden Tag, dem Laien sind sie jedoch meist unbekannt. Damit stiftet ein gut gemeintes Gespräch unter Umständen eher Verwirrung als Aufklärung, und nicht hat in diesem Moment die Geistesgegenwart, gleich nachzuhaken. Als Patientenfürsprecherin kann Mechtild Rosengart dank ihrer medizinischen Ausbildung und langjährigen beruflichen Erfahrung manche Fragen direkt beantworten. In anderen Fällen vermittelt sie ein klärendes Gespräch.“
„Als Mitarbeiter im Krankenhaus vergisst man bisweilen, dass man selbst dort quasi zu Hause ist, der Patient sich jedoch in einer Ausnahmesituation befindet“, erklärt Mechtild Rosengart, die selbst jahrelang als Krankenschwester gearbeitet hat. „Vor allem bei einfachen Routineabläufen des Krankenhauses kann es leicht passieren, dass man nicht mehr daran denkt, dem Patienten zu erklären, was gerade passiert“, weiß sie aus eigener Erfahrung. Deshalb ist sei für die Patienten da, spricht aber auch das medizinische Personal an, wenn sie das Gefühl hat, dass ein kleiner Wink helfen könnte.
Als Patientenfürsprecherin ist Mechtild Rosengart nun ehrenamtlich und damit unabhängig tätig. Außerdem obliegt sie der Schweigepflicht und behandelt deshalb sowohl die Anliegen als auch die persönlijeder chen Daten der Patienten streng vertraulich. Briefe oder Nachrichten können an die Patientenfürsprecherin adressiert werden oder, selbstverständlich auch anonym, an der Pforte abgegeben werden. Eine Kontaktaufnahme ist auch telefonisch möglich. (ppl)
Erreichbar ist Mechtild Rosengart in Schwabmünchen: dienstags von 9 bis 10 Uhr, Tel. 08232/508208 Bobingen: dienstags von 11 bis 12 Uhr, Tel. 08234/815696, E Mail: patientenfuersprecher@wertach kliniken.de.