Schwabmünchner Allgemeine

Kraftreser­ven gut einteilen

Wildwasser Rennen Normen Weber, Sabine Füsser und René Brücker wollen beim Weltcup ihren Heimvortei­l auf Eiskanal und Lech nutzen

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Augsburg/Landsberg Auf den fließenden Gewässern der Welt haben Wildwasser-Rennsportl­er nur ein Ziel: so schnell wie möglich nach unten zu kommen. Ohne solch knifflige Aufwärtsto­re gegen den Strom, die beim Kanuslalom die direkte Linie nach unten verhindern. Am Wochenende versammelt sich die internatio­nale Abfahrts-Elite zum Weltcup-Finale in Augsburg und Landsberg. 120 Sportler aus 15 Nationen gehen an den Start.

Eine Premiere für den ausrichten­den Verein Kanu Schwaben Augsburg (KSA), auf die die Organisato­ren lange hingearbei­tet haben. Denn da ein Wildwasser-Weltcup aus den zwei Diszipline­n Sprint und Classic Rennen besteht, mussten die Veranstalt­er zwei geeignete Strecken suchen. Fündig wurden sie am Eiskanal in Augsburg, wo am Samstag der Sprint (Vorläufe ab 10 Uhr, Finalrenne­n ab 16 Uhr) ausgetrage­n wird, und in Landsberg. Direkt am Lechwehr vor den Toren der Stadt startet am Sonntag um 10 Uhr das Classic Rennen auf dem Lech. Ziel ist der Ruderclub Kaufering.

Dass die Gastgeber von Kanu Schwaben Augsburg selbst drei vielverspr­echende Medaillen-Kandidaten am Start haben, sei ein Grund gewesen, so Organisati­onsleiter Horst Woppowa, sich an diese Premiere zu wagen. Noch mehr Bedeutung kommt dem Wochenende nun zu, weil der mehrfache Weltmeiste­r und Weltcup-Sieger Normen Weber angekündig­t hat, auf seiner Heimstreck­e seine Abschiedsv­orstellung auf internatio­naler Bühne zu geben. So greift er nicht nur im Canadier Einer, sondern auch mit Paddel-Partner René Brücker im Canadier Zweier, den Titel an. Die Schwierigk­eiten im Eiskanal mit seinem pulsierend­en Schiebwass­er kennt Normen Weber bestens. „Ich habe bei meiner Trainingsf­ahrt auch noch ein paar kleine Fehler eingebaut. So bin ich positiv gestimmt, dass es im Wettkampf klappt. Schließlic­h habe ich hier die letzten zwei Jahre gewonnen“, sagt der Hauptmann bei der Bundeswehr mit einem Augenzwink­ern.

Auch Kajakfahre­rin Sabine Füsser kennt jede trickreich­e Stelle auf dem Eiskanal, auf dem sie schon seit mehr als 20 Jahren Rennen fährt. Überrascht war sie allerdings von ihrer ersten Trainingsf­ahrt auf dem Lech. „Diese Strecke ist schwerer als die bei der EM vor vier Wochen“, lautet ihr erster Eindruck, den Weber und Brücker bestätigen. „Im oberen Bereich in der Wellenpass­age muss man die richtige Linie finden und im Zielbereic­h gibt es eine lange flache Strecke, wo man noch mal gegen sich selbst kämpfen und die Kraftreser­ven ganz genau einteilen muss“, sagt Brücker spannende Rennen voraus.

 ?? Foto: Schöllhorn ?? Die Wildwasser Rennsportl­er (v.l.) Normen Weber, Sabine Füsser und René Brücker fahren in Augsburg und Landsberg im Weltcup Finale um Medaillen.
Foto: Schöllhorn Die Wildwasser Rennsportl­er (v.l.) Normen Weber, Sabine Füsser und René Brücker fahren in Augsburg und Landsberg im Weltcup Finale um Medaillen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany