So viel Geld für einen Kreisverkehr?
Debatte Den Gemeinderäten in Untermeitingen gefällt der Entwurf für den Kreisel, doch einigen ist die Gestaltung zu teuer
Untermeitingen Im Baugebiet am Lechring entsteht neben einem Kindergarten auch ein neuer Kreisverkehr. Der Gemeinderat hatte sich bereits darauf geeinigt, dass die Gestaltung das Thema Generationen aufgreifen soll. Uneinigkeit herrschte über die genaue Platzierung der Figuren und ob in der Mitte des Kreisverkehrs ein Tisch stehen soll. Während in diesen Punkten ein Konsens gefunden wurde, stehen nun die Kosten in der Kritik.
Elfriede Lösch vom Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Lechfeld stellte deshalb auf der vergangenen Gemeinderatssitzung einen überarbeiteten Entwurf vor. Statt eines Tisches soll die Mitte des Kreisverkehrs nun bepflastert werden. Außerdem ist dort eine LED-Beleuchtung geplant. Lösch erklärte, dass der Kreisverkehr in acht Segmente eingeteilt werde. Auf vier Streifen ist eine Bepflanzung angedacht; diese soll die Jahreszeiten widerspiegeln. Für den Streifen Sommer soll zum Beispiel Lavendel gepflanzt werden. Zwischen den vier Streifen wird Kies aufgeschüttet.
Außerdem sollen auf dem Kreisverkehr vier dreidimensionale Figuren aus Cortenstahl angebracht werden. Die bestehenden Figuren in der Ortsdurchfahrt Richtung Klosterlechfeld sind aus dem gleichen Material. Die vier neuen Skulpturen spiegeln den Lebenszyklus wider und werden den Jahreszeiten entsprechend angebracht: Der Frühling soll beispielsweise die Kindheit darstellen. Diese wird durch ein Kind auf einem Roller verkörpert. Bürgermeister Simon Schropp (CSU) erklärte, dass die Figuren im Kreisverkehr und nicht am Rand angebracht werden sollen. Die Anordnung der Skulpturen entspricht laut Schropp auch den angrenzenden Gebäuden: Die Bepflanzung Frühling zeigt in Richtung Kindergarten, Winter dagegen in Richtung Pflegeheim.
Die komplette Gestaltung des Kreisverkehrs würde laut Lösch 83 000 Euro kosten. Davon entfallen 45 000 Euro auf die Figuren. Die Gestaltung des Bodens kostet 30 000 Euro und die Beleuchtung in der Mitte des Kreisverkehrs 10 000 Euro.
Den Ratsmitgliedern gefiel der überarbeitete Entwurf grundsätzlich gut. Sonja Storch (CSU) sagte, dass der Kreisverkehr das neue „Haupteinfallstor“nach Untermeitingen sei. Alexandra Mosler (CSU) lobte die Aufteilung in Jahres- und Lebenszeiten.
Einige Mitglieder des Gemeinderates kritisierten jedoch die Kosten. „45000 Euro für Figuren sind mir ehrlich zu viel“, sagte Ernst Pientschik (FW). Das sah auch Herbert Riess (FW) so. Sonja Storch dagegen sagte, dass die Gemeinde für Figuren aus Cortenstahl eben mehr Geld ausgeben müsse. Riess schlug außerdem vor, dass die Kiessegmente verkleinert werden. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, dass mit dem Entwurf weiter geplant werden soll.
Diskussion um Friedhofsgestaltung
Auf dem Friedhof in Untermeitingen wurde ein Urnenfeld mit Urnenhülsen fertiggestellt. In der Nähe des Kreuzes soll außerdem ein anonymes Urnensammelgrab geschaffen werden. Der Gemeinderat beschloss, dass ein solches Grab einmalig 200 Euro kostet. Kämmerer Heinrich Grashei erklärte, dass der Aufwand für diese Gräber nicht hoch sei, weshalb der Betrag gering ausfalle.
Die Gemeinderäte diskutierten außerdem über das Aussehen des Friedhofes. Vielen Mitgliedern gefällt das bestehende Urnenhäuschen optisch nicht. „Das ist ein Mülltonnenhäuschen und das bleibt eines“, sagte zum Beispiel Herbert Riess. Auch die Mauer am Urnenfeld wurde kritisiert: „Die Wand schaut verheerend aus“, meinte Karl Strass (CSU). Bürgermeister Schropp sagte, dass das Thema Friedhofgestaltung in einer anderen Sitzung detaillierter besprochen werden solle.