Schwabmünchner Allgemeine

Bierzelte blockieren viele Parkplätze

Plärrergel­ände Für die Wirte ist es günstiger, wenn sie die Festhallen nicht ab- und aufbauen müssen. Pendler sind damit weniger glücklich. Was laut Stadt eigentlich die „absolute Ausnahme“sein soll, gab es zuletzt erst vor drei Jahren

- VON JÖRG HEINZLE

Das Bier fließt hier schon seit Wochen nicht mehr. Die drei Bierzelte stehen verlassen auf dem Festplatz. Vor fünf Wochen ist der Frühjahrsp­lärrer zu Ende gegangen. Während Karusselle und Buden längst wieder abgebaut sind, tut sich bei den Zelten nichts. Sie bleiben in diesem Jahr bis zum Herbstplär­rer stehen. Die Wirte müssen sie in diesem Jahr nicht ab- und wieder aufbauen. Pendler, die ihre Autos auf dem großen Areal an der Langenmant­elstraße abstellen und in die Straßenbah­n umsteigen, parken derzeit vor und neben den drei Zelten.

Vor allem bei ihnen sorgt diese Situation für Verdruss, denn mitunter wird es dadurch auf dem Platz ziemlich eng. Auch andere nutzen das Plärrergel­ände als Parkplatz – etwa Gäste des Familienba­ds oder Besucher der Innenstadt. Ein verärgerte­r Internetnu­tzer schreibt: „Am Ende rätseln wieder alle, weshalb der Kunde im Internet bestellt oder auf der grünen Wiese einkauft.“Eine weitere Folge ist: Ein Zirkusgast­spiel ist, anders als sonst üblich, in diesem Sommer nicht möglich. Bei der Stadt ist man allerdings der Ansicht, dass der Platz für die Autos trotz der drei Bierzelte ausreicht.

Normalerwe­ise müssen die Festwirte ihre Zelte immer abbauen – auch wenn mitunter zwischen dem Abbau nach dem Frühjahrsp­lärrer und dem Aufbau für den Herbst nur wenige Wochen liegen. Dieses Jahr habe die Stadt den Verbleib der Festzelte aber wegen der vergleichs­weise kurzen Zwischenze­it genehmigt, lautet die Begründung. Wegen des schlechten Wetters war das Volksfest verlängert worden und bis zum 7. Mai. Der für den Plärrer zuständige Ordnungsre­ferent Dirk Wurm (SPD) wirbt ebenfalls um Verständni­s. Er führt auch die Kosten für die Festwirte an: „Der Auf- und Abbau der Zelte würde einen unverhältn­ismäßig hohen Kostenfakt­or ausmachen.“Die Festwirte zahlen in der Zwischenze­it eine Standgebüh­r. Allerdings – da sie ja auch keinen Umsatz machen – deutlich weniger als während des Volksfeste­s. Es ist nicht das erste Mal, dass die Bierzelte stehen blei- ben dürfen. Zuletzt war das erst vor drei Jahren, im Sommer 2014, der Fall. Damals ging es nur um die beiden großen Zelte. Die Zeitspanne zwischen Frühjahrs- und Herbstplär­rer war exakt gleich lang wie diesmal – nämlich 16 Wochen.

Die Begründung für den NichtAbbau lautete damals: Beide Festwirte hatten sich mit der Bitte an die Stadt gewandt, ihre Festhallen stehen lassen zu können. Sie wollten die Zeit nutzen, um nötige Reparatura­rbeiten an den Zelten zu erledidaue­rte gen. Im Jahr 2014 hieß es allerdings, die Regelung, dass die Zelte stehen bleiben, solle die absolute Ausnahme bleiben. Marktamtsl­eiter Werner Kaufmann sagte damals: „Das wird es danach so schnell nicht mehr geben.“Nun gibt es die Erlaubnis aufgrund der besonderen Situation doch schon recht schnell wieder. Gefeiert wird in den Zelten übrigens wieder ab Freitag, 25. August. Dann beginnt der Herbstplär­rer. Das Fest fällt auf die letzten beiden Sommerferi­en-Wochen.

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Foto: Philipp Kinne Autos und Hallen teilen sich derzeit das Plärrergel­ände: Das bleibt noch länger so, denn die Festwirte müssen ihre Bierzelte in die sem Jahr zwischen Frühjahrs und Herbstplär­rer nicht abbauen.

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