Schwabmünchner Allgemeine

Morgen bin ich tot

Tipp des Tages Ein Film zum Thema Sterbehilf­e. Mit einer jungen, lebenslust­igen Protagonis­tin

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Das Erste, 22.45 Uhr „Warum wollen Sie sterben?“, fragt der Arzt. „Langsam zu ersticken finde ich zum Kotzen“, antwortet die 22-jährige Lea. Für sie ist die Entscheidu­ng gefallen. Sie leidet im Endstadium an der unheilbare­n Erbkrankhe­it Mukoviszid­ose. Wegen des zähen Schleims in der Lunge bekommt sie kaum mehr Luft, jeder Atemzug ist eine Qual. Die junge Frau ist in die Schweiz gefahren, um ihrem Leben ein Ende zu setzen. Das Sterbehilf­e-Drama „Und morgen Mittag bin ich tot“läuft heute im 2014 bekam der Spielfilm von Frederik Steiner gute Kritiken – wegen des schwierige­n Themas lief er aber nur in ganz wenigen Kinos.

Dabei erzählt der Regisseur die existenzie­lle Geschichte durchaus leichthänd­ig, mit Humor, Ironie und Einfühlung­svermögen. Ein Glücksgrif­f ist Hauptdarst­ellerin Liv Lisa

Ersten.

Fries, die ihre Figur wunderbar vielschich­tig spielt – lustig und todtraurig, frech und zerbrechli­ch.

Die junge Frau, die nur mit einer Sauerstoff­flasche im Rucksack überleben kann, hat ihrer Familie von der Reise in die Schweiz nichts erzählt. Erst als der Arzt ihr das Rezept für das tödliche Medikament wirklich gibt, informiert sie per SMS Mutter und Schwester. Zusammen mit der Oma sollen sie nach Zürich kommen, um an ihrem 23. Geburtstag die letzten Stunden mit ihr zu verbringen: „Ohne eure Hilfe kann ich es nicht.“Vor allem für die Mutter bricht eine Welt zusammen. Hinter ihrer Verzweiflu­ng, ihrem anfänglich­en Unverständ­nis für die Tochter werden die Familiendr­amen sichtbar, die auch Lea geprägt haben. „Glück ist eine Frage der richtigen Perspektiv­e“, sagt Lea. Vielleicht ist da ja was dran.

 ?? Foto: SWR/Peter Heilrath Film/Jacqueline Krause Burberg ?? Die 22 jährige Lea wird sterben. Sie ist unheilbar krank und fährt in die Schweiz, um ihrem Leben ein Ende zu setzen. Großmutter Maria steht bedingungs­los zu ihrer Enkelin – anders als Leas Mutter.
Foto: SWR/Peter Heilrath Film/Jacqueline Krause Burberg Die 22 jährige Lea wird sterben. Sie ist unheilbar krank und fährt in die Schweiz, um ihrem Leben ein Ende zu setzen. Großmutter Maria steht bedingungs­los zu ihrer Enkelin – anders als Leas Mutter.

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