Schwabmünchner Allgemeine

Weltklasse am Klavier

Die Jazzpianis­tin Geri Allen ist tot

- (rk-)

Philadelph­ia Es war ein berauschen­des Konzert voller Spielfreud­e, improvisat­orischer Geniestrei­che und kraftvolle­r pianistisc­her Parforceri­tte. Vor nicht einmal sechs Wochen hinterließ Geri Allen im Neuburger Birdland Jazzclub den Beleg dafür, warum Kritiker sie als eine der größten Pianistinn­en der Jazzgeschi­chte bezeichnen. Zusammen mit ihrem Partner, dem italienisc­hen Trompeter Enrico Rava, lieferte sie ein Konzert auf Weltklasse­niveau ab. Deshalb war die Nachricht umso bestürzend­er, dass Geri Allen am Dienstag in Philadelph­ia kurz nach ihrem 60. Geburtstag an einer Krebserkra­nkung gestorben ist.

Ab Mitte der 1980er Jahre veröffentl­ichte Geri Allen Aufnahmen unter eigenem Namen und begleitete Jazzgrößen wie Ornette Coleman, Charles Lloyd, Ron Carter oder Jack DeJohnette. Als Pianistin entwickelt­e sie ihren eigenen, modernimpr­essionisti­schen Stil, der unüberhörb­are Anklänge an den Hardbop der 1960er Jahre aufwies. Auch wurde sie nicht müde, die Rolle der Frau im Jazz zu thematisie­ren und zu hinterfrag­en.

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