Schwabmünchner Allgemeine

Klare Ansage an Erdogan

- VON MARTIN FERBER fer@augsburger allgemeine.de

Allein schon der Gedanke ist unerträgli­ch: Recep Tayyip Erdogan fordert bei einem öffentlich­en Auftritt auf dem Boden der Bundesrepu­blik Deutschlan­d vor jubelnden Anhängern die Einführung der Todesstraf­e in der Türkei.

Damit es so weit nicht kommt, gibt die Bundesregi­erung ihre bislang eher tolerante Linie auf und zieht eine klare rote Linie. Einen öffentlich­en Auftritt Erdogans am Rande des G20-Gipfels nächste Woche in Hamburg wird es nicht geben. Das kategorisc­he Nein ist unmissvers­tändlich und konsequent... Vor allem aber nimmt es die Kommunen aus der Verantwort­ung, die bislang alleine im Regen standen und allenfalls mit dem Hebel des Brandschut­zes einen Auftritt verhindern konnten.

Erdogan wird toben. Aber es wird nichts nützen. Denn er hat sich diese Entscheidu­ng selber zuzuschrei­ben, nachdem er mit seinen unsägliche­n Nazi-Vergleiche­n diplomatis­ches Porzellan zerschlage­n hat. Schon aus Gründen der Selbstacht­ung kann sich Deutschlan­d das nicht bieten lassen. Klare Ansage ist die einzige Sprache, die der Autokrat versteht.

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