Buntes Fest um heiße Öfen und 700 Gäste
Aktion Die lange Motorradtour des Fritz-Felsenstein-Hauses mündet in ein geselliges Treiben in Königsbrunn
Königsbrunn Besucher und Veranstalter des Sommerfestes des FritzFelsenstein-Hauses (FFH) setzten das diesjährige Motto „Auf heißen Rädern durch den Sommer“auf sehr unterschiedliche Weise um. So war mancher Rollstuhlfahrer mit seinem Gefährt äußerst flott zwischen den vielen Informations- und Essensständen unterwegs, und in der aufgebauten Spielstraße hieß es unter anderem, einen möglichst kurzen Boxenstopp mit Wassertanken und Reifenwechsel hinzulegen. 18 Spielstationen hatten die Mitarbeiter der Förderstätte für Menschen mit schweren Körperbehinderungen aufgebaut und ein informatives und unterhaltsames Rahmenprogramm vorbereitet. Vorstandsvorsitzender Gregor Beck war sichtlich erfreut: „Wir profitieren nicht nur beim Sommerfest, dass wir so viele engagierte Mitarbeiter haben, die sich mit vielen Ideen einsetzen.“
Viele ehemalige Schüler und Bewohner mischten sich unter die rund 700 Gäste. Eine davon war Andrea Metz, die 1991 die Schule verließ und nun Peter Heim, den Sänger der Feuerstuhl-Gang, zu diesem Fest begleitete. Auch diese Musikgruppe machte sowohl ihrem Namen als auch dem Motto des Tages alle Ehre. Die integrative Band, bestehend aus Besuchern und Mitarbeitern der Förderstätte, heizte mit rhythmischen Hard-Rock-Klängen die ohnehin schon gute Stimmung noch weiter an. Die körperbehinderten Musiker erzeugten die elektronischen Töne mit Hilfe von PCs und Tablets, die sie mit Hilfsmitteln bedienten. Und Sänger Peter Heim steuerte einen Sprachcomputer mit den Augen.
Schließlich stieg an der Zufahrt des Schulgeländes die Spannung: Der Motorradkonvoi „Felsenstein on the road“, bei dem junge Menschen mit Handicap von Trike- und Gespannfahrern auf einen Motorradausflug mitgenommen werden, wurde zurückerwartet.
Diese Aktion fand bereits zum 19. Mal statt. 26 „heiße Öfen“mit Mitfahrplätzen, elf Solomaschinen, drei Polizeimotorräder, zwei Busse mit Mitarbeitern sowie zwei Polizeiwagen ergaben einen stattlichen Konvoi, der nun mit unüberhörbaren Sound die Festgesellschaft erreichte. 100 Kilometer durch die Stauden plus ein Mittagsessen hätten hinter den freudestrahlenden Fahrern und Mitfahrern gelegen, war von Organisatorin Martina Eberle-Kraus zu erfahren.
Weitere Höhepunkte des Nachmittags waren eine Tanzgruppe des SV Ottmaring und SC Stätzlingen, sowie der Auftritt der Tanzgruppe der Therapieabteilung.
„Das Fest ist jedes Jahr etwas ganz Besonderes“, stellte Bürgermeister Franz Feigl fest. Durch die vielen Ehemaligen sei das Sommerfest auch so etwas wie ein großes Familientreffen. „Das FFH ist eine tolle Einrichtung, die weit über die Stadtgrenze hinaus positiv wirkt, und das strahlt auf die ganze Kommune zurück“, freute sich das Stadtoberhaupt.
Eröffnet wurde das Fest von Werner Alig, Vorsitzender des Aufsichtsrats, die Moderation übernahm Vorstand Michael Amberg, und für die Musik sorgte DJ Charly, alias Thomas Karl. Bei der guten Stimmung des gelungenen Festes wagte Beck schon einmal einen Ausblick in die Zukunft: „Nächstes Jahr feiern wir das 50-Jährige, das wird dann das größte Sommerfest ever!“