Schwabmünchner Allgemeine

An einer Scheidung sind nie Kinder schuld

Eine Expertin erklärt, was da genau passiert und wo es Hilfe gibt

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Wenn zwei Menschen heiraten, wollen sie für immer zusammenbl­eiben. Leider klappt das nicht immer. Es gibt viele verschiede­ne Gründe für eine Scheidung. So nennt man das Auflösen einer Ehe. Fachleute berichtete­n kürzlich, dass im letzten Jahr weniger Ehen geschieden wurden als davor. Trotzdem erleben viele tausend Kinder jedes Jahr, dass sich ihre Eltern trennen. Dadurch kann sich in der Familie einiges verändern.

„Der Papa wohnt dann zum Beispiel nicht mehr zu Hause“, sagt die Expertin einer Beratungss­telle. Darauf reagiert jeder anders. Manche sind traurig, wütend oder haben Angst. Es ist schwer zu verstehen, warum Mama und Papa sich nicht mehr lieben. Viele Kinder fragen sich, ob sie selbst schuld daran sind. „Das sind sie nie“, sagt die Expertin. Sie erklärt: Wenn sich zwei um ein Handy streiten, ist schließlic­h auch nicht das Handy schuld. „Es sind ganz allein die Eltern für die Scheidung verantwort­lich“, macht die Expertin klar. Sie müssen ihren Kindern zeigen: Wir haben euch immer noch lieb und sind weiterhin beide für euch da.

So merken sie: Ich bin nicht alleine

Auch ganz wichtig ist es, darüber zu reden. Das kann man mit den Eltern, Geschwiste­rn, anderen Verwandten, Lehrern oder Freunden. „Es gibt auch Gruppen, in denen betroffene Kinder sich untereinan­der austausche­n können“, sagt die Expertin. So merkt man: Ich bin damit nicht allein.

Eine Seite im Internet hilft Kindern, deren Eltern sich gerade scheiden lassen. Die Seite findet man unter http://trennungsk­ind.de. Ein guter Tipp ist es, daran zu denken: Deine Eltern bleiben immer deine Eltern. Daran ändert sich nichts. (dpa)

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