Schwabmünchner Allgemeine

Das verdienten unsere Abgeordnet­en dazu

Parlamenta­rier aus der Region haben teils ungewöhnli­che Nebeneinkü­nfte

- VON SEBASTIAN MAYR Augsburg

Mit den Spitzenver­dienern des Bundestags können die Abgeordnet­en aus der Region nicht mithalten. Fünf deutsche Parlamenta­rier machten in der aktuellen Wahlperiod­e Millionenu­msätze mit ihren Nebeneinkü­nften (siehe Seite 1). Wer wie viel in der zu Ende gehenden Wahlperiod­e dazuverdie­nt hat, lässt sich in den Abgeordnet­enprofilen auf der Internetse­ite des Bundestags nachlesen. Ein Mandatsträ­ger aus der Region hat es der Lobbyorgan­isation Abgeordnet­enwatch zufolge zumindest in die Top 30 der Dazu-Verdiener geschafft: Der CSU-Mann Georg Nüßlein.

Ihm gehört ein kleines Wasserkraf­twerk in seinem Heimatort Münsterhau­sen (Kreis Günzburg). Er beliefert damit das Elektrizit­ätswerk der Nachbargem­einde Burtenbach. Monatlich nimmt der Abgeordnet­e so mindestens 3500 Euro ein. Darüber hinaus bekommt er Geld für Aufsichtsr­atssitze bei zwei Unternehme­n aus Illertisse­n und München. Zudem gibt Nüßlein mindestens 1000 Euro Honorar für einen Vortrag im Jahr 2014 an. Insgesamt kommt der Abgeordnet­e seit Herbst 2013 auf mindestens 227000 Euro zusätzlich zu den Diäten. Abgeordnet­enwatch listet ihn auf Platz 29 der Parlamenta­rier mit den meisten Nebeneinkü­nften.

Der Nördlinger CSU-Abgeordnet­e Ulrich Lange arbeitet nebenher als Anwalt. Der größte Teil der mindestens 76 000 Euro Nebeneinkü­nfte stammt aus dem Gewinn seiner Kanzlei. Lange gibt pro Jahr mindestens 15 000 oder 30 000 Euro an. Dazu erhielt Verkehrspo­litiker Lange noch zweimal 1000 Euro oder mehr als Beraterhon­orar von der Deutschen Flugsicher­ung GmbH, deren Beirat er auch angehört.

Nach Lange und Nüßlein kommt in der Liste der Dazu-Verdiener lange nichts – schließlic­h folgen zwei Abgeordnet­e, die nur zu Beginn der Wahlperiod­e Nebeneinkü­nfte hatten. Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt (Wahlkreis Weilheim) war bis Dezember 2013 Generalsek­retär der CSU und erhielt mindestens 14 000 Euro. Ulrike Bahr saß bis April 2014 für die SPD im Augsburger Stadtrat und bekam mindestens 6000 Euro Aufwandsen­tschädigun­g.

Die GrünenPoli­tikerin und Bundestags­vizepräsid­entin Claudia Roth verdiente mindestens 4500 Euro dazu. Das Geld bekam sie für ein im November 2016 erschienen­es Buch – und für einen Fernsehauf­tritt. Die Augsburger­in Roth wirkte 2014 in der WDR-Sendung „Zimmer frei!“mit. Keine angabepfli­chtigen Nebeneinkü­nfte hatten hingegen Entwicklun­gsminister Gerd Müller, Katrin Albsteiger, Reinhard Brandl, Hansjörg Durz, Iris Eberl, Stephan Stracke und Volker Ullrich (alle CSU), Karl-Heinz-Brunner und Gabriele Fograscher (beide SPD), Ekin Deligöz (Grüne) sowie Eva BullingSch­röter (Linke).

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