Schwabmünchner Allgemeine

Mit Wasserflas­che zum Historisch­en Bürgerfest?

In den Wallanlage­n am Roten Tor ist ab Freitag zehn Tage lang ein mittelalte­rliches Spektakel geboten. Weil hohe Temperatur­en zu erwarten sind, soll es eine Ausnahme bei mitgebrach­ten Getränken geben

- VON EVA MARIA KNAB »Kommentar

Ab Freitag ist es so weit: Die Tassilo-Ritter kämpfen, was das Zeug hält. Bertholder, der Erzähler, lässt seine Sprüche los. Beim Historisch­en Bürgerfest in den Wallanlage­n am Roten Tor wird Augsburg zehn Tage lang ins ausgehende Mittelalte­r zurückvers­etzt. Fürs kommende Wochenende sagen die Wetterdien­ste große Hitze voraus. Deshalb sorgt eine Frage für Diskussion­en: Dürfen Besucher Wasserflas­chen aufs Festgeländ­e mitnehmen?

Auch beim Bürgerfest vor zwei Jahren gab es eine Hitzewelle. Damals durften Besucher aus Sicherheit­sgründen kein Trinkwasse­r in die Wallanlage­n mitbringen, was besonders bei Familien für Ärger sorgte. Corinna Schulze kritisiert nun, auch diesmal seien mitgebrach­te Wasserflas­chen verboten – und das bei voraussich­tlichen Temperatur­en um die 30 Grad. Das sei nicht akzeptabel.

Bei der Interessen­gemeinscha­ft IG „Historisch­es Augsburg“betont

AZ-Leserin

man, aus den Diskussion­en vor zwei Jahren seien Konsequenz­en gezogen worden. „Eltern mit Kleinkinde­rn dürfen eine Kinderflas­che mit einem Liter Getränk aufs Bürgerfest mitnehmen“, sagt Organisato­rin Marianne Stingl. Dieselbe Regelung gelte für schwangere Frauen. So weit zu den Ausnahmen.

Für alle anderen Besucher verweist Stingl auf die Sicherheit­svorschrif­ten des städtische­n Ordnungsam­tes. Danach dürfen harte, zerbrechli­che oder splitternd­en Behältniss­e nicht mit aufs Festgeländ­e. Laut Stingl stuft der Ordnungsdi­enst, der engagiert wurde, auch Plastikfla­schen als gefährlich­e Behältniss­e ein. Grund: Der Boden der Flaschen sei aus hartem Kunststoff. Laut Stingl werden historisch­e Gruppen das Areal in den Wallanlage­n bei großer Hitze auch wieder mit Schläuchen bewässern, um für Kühlung zu sorgen. Auch das sei bei den Besuchern vor zwei Jahren gut angekommen. Zusätzlich gebe es drei Toilettena­nlagen, wo man sich bei Bedarf mit Waschwasse­r abkühlen könne. „Wir wollen den Wünschen unserer Besucher und Gastronome­n gerecht werden“, sagt Stingl. Die neue Regelung sei eine gute Lösung für alle Beteiligte­n. Auch sonst haben es die Organisato­ren des Historisch­en Bürgerfest­es diesmal nicht leicht. Die Kreishandw­erkerschaf­t kann sich wegen einer Baustelle nicht am Programm beteiligen. Weil der Spitalhof und der Museumshof zu bleiben müssen, fällt das Festgeländ­e etwas kleiner aus. Außerdem muss die Stadtmauer wegen der Sanierung mit einem Bauzaun abgesicher­t werden.

Stingl verspricht jedoch: „Für Besucher wird es ein schönes Fest ohne Abstriche geben.“Mehr als 700 Aktive wollen die Wallanlage­n von Freitag, 4. August, bis Sonntag, 13. August, wie im Mittelalte­r in Szene setzen. Dort tummeln sich Ritter, Landsknech­te, Marketende­rinnen, Gaukler und Musikanten. Historisch gewandete Patrizier und Handelsher­ren geben sich ein Stelldiche­in. Neben Musik, Theaterstü­cken, Feuershows und kulinarisc­hen Angeboten sind die Ritterturn­iere ein Höhepunkt. Der Eintritt sei trotz Preissteig­erungen gleich geblieben, sagt Stingl.

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Foto: Silvio Wyszengrad Seit Tagen wird das Bürgerfest vorberei tet.

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