Schwabmünchner Allgemeine

Ausgeflatt­ert

Es gibt immer weniger Insekten. Wie schlimm ist es?

- VON STEPHANIE SARTOR

Öffnen Sie mal eben das Fenster. Schließen Sie die Augen. Und horchen Sie. Surrt da was? Hören Sie schwirrend­e Mücken, summende Hummeln oder zirpende Grillen? Nein? Das wäre kein Wunder. Diese Geräusche könnten mehr und mehr in Vergessenh­eit geraten. Denn um unsere Insekten steht es schlecht. Viele von ihnen sind vom Aussterben bedroht, manche Arten gibt es schon nicht mehr.

Nun mag der ein oder andere dieser Nachricht auch etwas marginal Positives abgewinnen. Etwa: Keine lästigen Stechmücke­n mehr, die einem mit ihrem hochfreque­nten Gesurre den Schlaf rauben. Keine Wespen mehr, die sich über die Heidelbeer-Sahne-Torte auf dem sonntäglic­hen Terrassen-Kaffeetisc­h hermachen. Und die frisch geputzten Windschutz­scheiben vom Auto bleiben länger sauber.

Aber lassen wir solch menschlich­e Befindlich­keiten beiseite. Dafür ist die Situation viel zu ernst. Wie dramatisch sie tatsächlic­h ist, verraten die nackten Zahlen: Seit 1982 hat sich der Insektenbe­stand in manchen Regionen Deutschlan­ds um 80 Prozent verringert. Experten sprechen von einer

Art Arche-NoahZustan­d, dem verzweifel­ten Versuch, die noch existieren­den Arten zu retten. Besonders schlimm steht es um die Schmetterl­inge. Der Insektenfo­rscher Eberhard Pfeuffer aus Augsburg spricht vom größten Artensterb­en in der Geschichte der Menschheit. Mehr als zwei Drittel aller Tagfaltera­rten gelten akut oder zumindest in absehbarer Zukunft als gefährdet. Einer davon ist der Wiesenknop­f-Ameisenblä­uling. Warum der unscheinba­re Falter mit dem merkwürdig­en Namen ein biologisch­es Kuriosum ist und was die Ursachen für das Massenster­ben sind, das steht auf

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