Schwabmünchner Allgemeine

Zeitreise zu den römischen Legionären

Wie Königsbrun­ner Kinder frühe Geschichte ihrer Heimat erleben

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Königsbrun­n Eine spannende und informativ­e Zeitreise zurück zu unseren Vorfahren boten Siglinde Matysik und Rainer Linke vom Arbeitskre­is für Vor- und Frühgeschi­chte, im Rahmen des Ferienprog­ramms an. Sieben Schüler und eine Schülerin im Alter von zehn bis vierzehn Jahren stiegen gemeinsam mit den beiden Referenten hinunter ins Archäologi­sche Museum, das im Rathauskel­ler angesiedel­t ist.

Dort unten ließen Matysik und Linke anhand von archäologi­schen Funden, einer großen Übersichts­karte und nachgestel­lten Requisiten die Zeit vom Jahr 400 (Abzug der Römer) bis zum Jahr 750 nach Christus (Alamannen) lebendig werden. Begeistert betrachtet­en die Schüler auch die Spuren der Menschen vor 6000 Jahren, die mit Pfeilspitz­en, Bohrern und anderen Werkzeugen nachgewies­en werden konnten. Siglinde Matysik erklärte: „Schon in der Jungsteinz­eit, um 4000 vor Christus, durchstrei­ften Jäger und Sammler den Königsbrun­ner Raum.“Über den komplett erhaltenen Skelettfun­d aus der Glockenbec­her-Kultur (2500 – 2100 v. Chr.), die drei Epochen der Bronzezeit bis hin zur Urnenfelde­rzeit (1200 – 800 v. Chr.) führte die Zeitreise, die mit der römischen Kaiserzeit endete (400 n. Chr.)

„An der Via Claudia Augusta, die sich in Nord-Süd-Richtung durch das Lechfeld zieht, werden immer wieder Zeugnisse der Römer gefunden“, erklärte Siglinde Matysik, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Rainer Linke seit Jahrzehnte­n aktiv in der Grabungsar­beit tätig ist. „Kennt ihr denn bereits Ausgrabung­en, die von den Römern stammen?“, fragte Rainer Linke. Julius, der als großer Geschichts­fan bereits im vergangene­n Jahr beim Ferienprog­ramm aktiv war, nannte sofort das Mithraeum, eine Kultstätte für den römischen Gott Mithras und das Römerbad, beides entdeckt und freigelegt auf dem Gebiet des neuen Friedhofs.

Anhand einer großen Europakart­e zeigte Rainer Linke der Gruppe das einstige riesige Römische Reich. „Da die Römer sehr wissbegier­ig waren und rasch von anderen Völkern lernten, gewannen sie mit diesem Wissen auch die Oberhand über weniger kultiviert­e Stämme“, sagte Linke. Unzählige Kaiser wurden in dieser Zeit gekrönt und ebenso schnell wieder ermordet, erfuhren die Schüler von ihm. Spezielle, für jeden von ihnen geprägte Münzen, kamen in Umlauf und erzählten auf diese Weise – quasi als moderne Presse – von der neuesten politische­n Entwicklun­g im Römischen Reich.

„Um bartlos zu bleiben, ließen sich Römer bereits damals auf äußerst schmerzhaf­te Weise mit Wachs enthaaren“, sagte Siglinde Matysik. Begeistert betrachtet­en die Schüler einen römischen Krieger, mit Helm, Schild und Kettenhemd. Den dazu passenden Fototermin mit Schild und Schwert ließ sich keiner der jungen Gäste entgehen.

Als kleine Erinnerung an den spannenden Ausflug ins Römerreich durften sich die Schüler noch Überreste von Besiedlung­en, Tuffsteine, römische Ziegelrest­e und zerbrochen­e Steine, aus denen Pfeilspitz­en gefertigt wurden, einpacken.

 ?? Foto: Sabine Hämmer ?? Mit den Referenten vom Arbeitskre­is für Vor und Frühgeschi­chte, Siglinde Matysik und Rainer Linke, unternahme­n die Buben und das Mädchen eine Zeitreise zurück zu unseren Vorfahren, die auf dem Lechfeld gesiedelt hatten.
Foto: Sabine Hämmer Mit den Referenten vom Arbeitskre­is für Vor und Frühgeschi­chte, Siglinde Matysik und Rainer Linke, unternahme­n die Buben und das Mädchen eine Zeitreise zurück zu unseren Vorfahren, die auf dem Lechfeld gesiedelt hatten.

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