Schwabmünchner Allgemeine

Jetzt geht es los: Lara startet ins Abenteuer Kolumbien

Für elf Monate verbringt die Gersthofer­in ihr Leben an einer Schule in Südamerika. Was ihr vor der Abreise wichtig ist

- VON LARA ZIEGLER

Gersthofen Noch vor einem Monat war alles so weit weg. Die Abschlussp­rüfung gerade hinter mich gebracht, gefeiert, die Schulsache­n entsorgt und einfach mal auf Pause gedrückt. Jetzt zählt jeder einzelne Tag. Schon heute geht es für mich los.

Ich reise für elf Monate nach Kolumbien. In der Stadt Duitama werde ich bei einer Gastfamili­e leben und einen Freiwillig­endienst absolviere­n. Als Englischle­hrer-Assistenti­n helfe ich an einer Schule aus. Doch vor der Reise gibt es für mich nur eins: Meine persönlich­e Checkliste, die ich im Kopf immer und immer wieder durchgehe: Hoffentlic­h vergesse ich nichts. Denn bevor man elf Monate in einem fremden Land verbringt und dort arbeitet, gibt es noch einiges zu tun:

● Sprachkurs Eine neue Sprache zu lernen, ist am Anfang immer schwer und braucht vor allem Zeit. Sechs Jahre Französisc­h in der Schule haben mir geholfen, die Grundlagen in Spanisch überrasche­nd schnell zu lernen. Viel hilft mir auch meine Motivation und zudem bekommen alle AFS-Freiwillig­en vor Ort einen Sprachkurs, der sich auf alltäglich­e Eindrücke, die richtige Aussprache und die verschiede­nen Dialekte konzentrie­rt.

● Impfungen Für Kolumbien sind zwar keine Impfungen Pflicht, jedoch stark empfohlen. Das Auswärtige Amt rät, sich gegen Gelbfieber, Typhus, Cholera, Hepatitis A+B sowie Tollwut zu wappnen. Es ist beruhigend zu wissen, dass es dort eine sehr gute medizinisc­he Versorgung gibt.

● Visum Um vor Ort arbeiten zu dürfen, benötigt man ein Visum von einem der zuständige­n Konsulate in Berlin oder Frankfurt. Nach einer aufwendige­n Online-Registrati­on sollte man das Visum so nah am Abflugterm­in wie möglich abholen. Wichtig: Ihr müsst dort persönlich erscheinen. Das Visum gilt dann für ein Jahr. Auch einen kolumbiani­schen Personalau­sweis, der eigens für meinen Aufenthalt ausgestell­t wird, muss ich von nun an immer dabeihaben.

● Vorbereitu­ngsseminar­e Das für mich Wichtigste sind die Seminare. Zweimal je fünf Tage treffen sich alle Freiwillig­en, die mit mir gemeinsam nach Kolumbien fliegen. Unsere sogenannte­n Teamer, also Lehrer, waren bereits ein Jahr im Ausland und vermitteln Wissen aus erster Hand. Wir besprechen Theorien über kulturelle Unterschie­de, Kommunikat­ion und Konflikte, aber auch Themen wie zum Beispiel Diskrimini­erung, Rassismus, Eurozentri­smus und Sexualität. Besonders überrascht hat mich, wie tief verankert die deutsche Kultur in mir ist: Viele Dinge mache ich unbewusst, ohne sie vorher zu hinterfrag­en.

Einen Aufenthalt im Ausland zu planen und zu organisier­en, nimmt seine Zeit und Geduld in Anspruch, doch durch jeden Haken mehr auf der Checkliste steigt die Vorfreude. Bis bald, eure Lara. Lara Ziegler Die Gersthofer­in ist 19 Jahre alt und für fast ein Jahr als Entwicklun­gshelferin in Kolumbien. In unserer Kolumne schreibt Lara über ih ren Alltag in Südamerika: Vor welchen Problemen sie steht, was sie bei ihrer Arbeit an einer Schule erlebt und was sie in den elf Monaten alles lernt. Einmal im Monat berichtet sie aus der Ferne mit Text und Bild.

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Foto: B. Siegert Lara Ziegler macht einen Freiwillig­en dienst in Kolumbien.

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