Schwabmünchner Allgemeine

Der neue Kapitän träumt von Berlin

Daniel Baier will sich noch einen sportliche­n Wunsch erfüllen. Beim 1. FC Magdeburg könnte man dazu schon einmal die erste Etappe meistern

- VON WOLFGANG LANGNER

Wer auch sonst? Dass Daniel Baier der neue „Capitano“wird, war so sicher wie das Amen in der Kirche (siehe auch überregion­aler Sport). 265 Pflichtspi­ele hat er für den Fußball-Bundesligi­sten FC Augsburg bisher bestritten. Ausfälle wegen Verletzung­en waren bisher höchst selten. Der 33-Jährige hat auch noch lange nicht genug. Sportlich hat er zumindest noch einiges vor. In erster Linie ist da die Sache mit Berlin. Immer wieder erzählt Baier davon, dass es sein größter Wunsch wäre, mit dem FCA zum Pokalfinal­e nach Berlin zu fahren. Viele Gelegenhei­ten wird er aber nicht mehr haben. Doch am Sonntag (18.30 Uhr) kann er und seine Truppe beim 1. FC Magdeburg die erste Etappe auf diesem Weg meistern. „Berlin ist ein Traum von mir. Ich will unbedingt Augsburg noch einmal internatio­nal spielen und in diesem Wettbewerb geht es ja nur darum, ins Finale zu kommen. Ein Finale in Berlin – da ist noch eine ganz andere Stimmung.“Baier freut sich auf den Auftakt: „Es wird Zeit, dass es endlich wieder losgeht. Leicht wird es aber in Magdeburg nicht. Wir haben uns in der ersten Runde immer schwergeta­n.“

Dabei erinnert sich Baier noch gut an das Jahr 2014, als der FCA ebenfalls in Magdeburg mit 0:1 schnell ausgeschie­den ist: „Wir sind gewarnt, dass es passieren kann.“Aus der damaligen Mannschaft sind neben ihm nur noch Marwin Hitz, Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Erik Thommy dabei.

Dadurch hat sich die Situation für ihn geändert. Nun führt nicht mehr Paul Verhaegh die Mannschaft auf das Feld, sondern er. Ganz neu ist für ihn dieses Amt nicht mehr, auch in den vergangene­n Jahren hat er ja schon öfter Paul Verhaegh vertreten. Dennoch – ein neues Gefühl? Baier schüttelt den Kopf: „Ich sehe das mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Ich habe mit Paul überragend­e sieben Jahre verbracht und wir sind gut befreundet. Aber natürlich ist es mir eine Ehre, dass ich jetzt Kapitän sein darf.“Wie er dieses Amt ausfüllen will, schiebt er hinterher: „Ich will mit Leistung vornewegma­rschieren und das Bindeglied zwischen der Mannschaft und dem Trainertea­m sein.“Mit Halil Altintop hat noch ein weiterer guter Freund den Verein verlassen. Baier bedauert das vor allem, weil es auch „charakterl­ich“einwandfre­ie Spieler waren und nicht nur deswegen, weil jetzt „seine Kartenrund­e gesprengt“wurde.

Baier hat in den vergangene­n Jahmit ren viel erlebt. In der Vorbereitu­ng in diesem Jahr hat der FCA wohl den größten Kader der Vereinsges­chichte am Start. 35 an der Zahl. Für ihn ist das eher ein Luxusprobl­em: „Wir haben das ja bisher super gemacht. Sowohl im Trainingsl­ager wie auch im Trainingsa­lltag. Natürlich wird es Härtefälle geben und es werden auch einige enttäuscht sein, aber wir brauchen vielleicht auch jeden Spieler.“

Die Stimmung, glaubt Baier, hat im Team nicht gelitten. Auch die Neuzugänge sind anscheinen­d voll integriert. „Da merkt man gar nicht, dass die erst seit fünf oder sechs Wochen dabei sind.“

Baier ist bereit für den DFB-Pokal und für die Bundesliga. Für das DFB-Pokalfinal­e in Berlin sowieso. Dafür werden ihm alle FCA-Fans uneingesch­ränkt die Daumen drücken.

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Foto: Ulrich Wagner Daniel Baier führt künftig als neuer Kapitän den FC Augsburg auf das Spielfeld.

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