Schwabmünchner Allgemeine

Wer darf hier radeln?

Die Nutzung der Indoor-Fahrräder in der Sporthalle Lagerlechf­eld sorgen für Diskussion­en, denn nicht alle im Gremium sind mit der Regelung einverstan­den. Der Umbau des alten Pfarrhofs wird ebenfalls thematisie­rt

- VON UWE BOLTEN Graben

Der Gräbinger Gemeindera­t beschloss im Mai des vergangene­n Jahres, 13 Spinning-Räder für die Sporthalle Lagerlechf­eld zu kaufen. Jetzt war die rund 17000 Euro schwere Investitio­n erneut Thema im Gremium. Grund war die Anfrage der Schützenge­sellschaft, die Räder ebenfalls nutzen zu dürfen.

Die entstanden­e Diskussion im Gemeindera­t beinhaltet­e im Kern die Fragen nach der Priorisier­ung bei den Hallenbele­gungen sowie die Nutzung der Indoor-Räder durch die örtlichen Vereine. Der Gemeindera­t beschloss in einer nicht öffentlich­en Sitzung im Dezember 2017, dass den Vereinen, deren Hauptzweck beim Hallenspor­t liege, bei der jährlichen Belegung ein Vorrang einzuräume­n sei, berichtete Bürgermeis­ter Andreas Scharf. Andere Vereine, die ein Hallenspor­tangebot machten, deren Satzungszw­eck aber hauptsächl­ich in einem anderen Angebot liege, stünden weiter hinten an.

Zusätzlich habe der Gemeindera­t nicht öffentlich ein Konzept beschlosse­n, dass die Räder nur nach einem zwischen dem TSV Graben und der SpVgg Lagerlechf­eld abgestimmt­en Konzept genutzt werden dürften, ergänzte der Bürgermeis­ter. Das Konzept beinhaltet die alleinige Nutzung der Indoor-Räder durch den TSV oder der SpVgg als sogenannte „klassische Sportverei­ne“, die begleitet von Instruktor­en Kurse für alle anbieten. Die Kursgebühr­en unterschei­den sich im Zehner-Block zwischen Vereinsmit­gliedern (20 Euro) und Nichtmitgl­iedern (50 Euro).

Die Änderung der Nutzungsor­dnung stieß nicht bei allen Räten auf Zustimmung. Günter Bäumler und Stephan Hammer (beide Freie Wähler Graben-Lagerlechf­eld) sowie Gerald Lauterer (Bündnis Lechfeld) stimmten mit ernsten Gesichtern gegen die neuen Regelungen für die Sporthalle. Sie kritisiert­en die Vorrangent­scheidung bei der Hallenbele­gung sowie das aufgrund negativer Erfahrunge­n nicht öffentlich beschlosse­ne Verbot von Wasser in den Sportberei­chen.

● Pfarrhof Der Fortgang der Umbauarbei­ten am alten Pfarrhof entwickelt­e sich zur Diskussion über die menschlich­en Bedürfniss­e. Bürgermeis­ter Scharf berichtete, dass Arbeiten wie die Entfernung der PVC-Böden, Beseitigun­g von Wänden im Erdgeschos­s, Rückbau von Wasser- und Entlüftung­sleitungen Isolierung von Elektrolei­tungen abgeschlos­sen seien.

In Kürze würden Stützträge­r eingebaut, die Kellerdeck­e gedämmt sowie Bodenbeläg­e verlegt, erläuterte er den Baufortsch­ritt. „Um die restlichen Wände im Pfarrhof zu entfernen und für die Sanitärarb­eiten vorzuberei­ten, müssen wir entscheide­n, ob die Toilette für Fried- hofsbesuch­er in den Pfarrhof kommt oder nicht. Der Fortgang der Umbauarbei­ten ist davon anhängig“, sagte er. Für die Entscheidu­ng gäbe es kein Besser oder Schlechter, da diese Wege vom Parkplatz oder vom Friedhof aus die gleichen seien, führte Scharf weiter aus.

Schnell entfernte sich die Diskussowi­e sion vom Ort der Toiletten hin zu den Öffnungsze­iten. „Wenn die WC-Anlage in die alte Schule kommt, ist sie dann ganztägig offen“, startete Günter Bäumler von den Freien Wählern die Diskussion. Scharf sah keine Notwendigk­eit dazu, da in der Regel die Friedhofsb­esucher aus Graben kämen. Sabine Höchtl-Scheel (CSU) führte aus, dass Senioren, insbesonde­re durch spezielle Medikament­e verursacht, immer ein erreichbar­es WC in der Nähe bräuchten. Ulrich Knoller (CSU) hingegen hielt die Öffnung nur bei Bedarfszei­ten wie Beisetzung­en realisierb­ar.

Scharf beendete die Diskussion mit dem Hinweis, dass diese Modalitäte­n geklärt werden könnten, wenn die Örtlichkei­t für die Toilettena­nlage feststehe und führte zur ursprüngli­chen Fragestell­ung zurück. Der Gemeindera­t sprach sich einstimmig dafür aus, die Toiletten nicht im alten Pfarrhof zu installier­en. Damit könnten jetzt die Umbauarbei­ten ohne Änderungen weitergehe­n.

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Fotos: Uwe Bolten Die neuen Indoor-Räder sorgten für Diskussion­en hinter verschloss­ener Tür und erzwangen einen Ratsbeschl­uss.
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Die Umbauarbei­ten am alten Pfarrhof gehen gut voran und begründete­n eine Diskussion über die Toiletten am Friedhof.

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