Grenzen auch mal austesten
Egal, ob knappe Hotpants oder schlabbrige Jogginghosen – Mädchen und Jungen sollten sich in der Schule nicht so anziehen, als gingen sie mit der besten Freundin an den Badesee oder als wären sie eben erst aus dem Bett gekrochen. Schließlich ist die Schule eine Bildungseinrichtung und ein Arbeitsplatz für Lehrer und Pädagogen.
Wenn ab und zu mal ein Stückchen Bauchnabel herausspitzt, sollte man nicht päpstlicher als der Papst sein. Doch wenn hormongebeutelte Teenager vor lauter nackter Haut Schwindelanfälle bekommen, müssen Pädagogen eingreifen. Im Unterricht geht es aber um mehr als nur Wissensvermittlung. Denn Schule sollte für Jugendliche auch ein Ort sein, um sich auszuprobieren, mit verschiedenen Stilen zu experimentieren und in Sachen Kleidung Grenzen auszutesten.
Wenn die Schüler aber zu weit gehen, müssen Eltern und Lehrer ihnen das klarmachen. Sie in sackartige T-Shirts zu stecken, um die knappen Klamotten zu verbergen, bringt nichts. Wer gegen seinen Willen in ein Zirkuszelt-Oberteil gezwängt wird, wird bockig – das ist nur verständlich. Viel besser wäre es doch, in der Schulfamilie eine gemeinsame Kleiderordnung festzulegen. Das ist für alle gerecht.