Orchesterfest im Musentempel
Das Lech-Wertach-Orchester erfreut die Besucher im Parktheater Göggingen
Göggingen „Wir besuchen jährlich 20 Konzertveranstaltungen im Parktheater – diese gefällt uns am besten!“, äußert sich ein Besucher beim „Orchesterfest im Musentempel“, welches das Parktheater Göggingen heuer zum vierten Mal veranstaltete. Ein gewaltiger Klangkörper, durchsetzt mit Musikstudenten aus dem Begegnungsland LechWertach, die bereits seit der Gründung 2013 mit Herzblut engagierte Leistungsträger dieses jugendlichen Spitzenorchesters unter der Leitung von Wolfgang Scherer sind.
Felix Linsmeier (Bobingen/ Würzburg) als exzellenter Orchesterarrangeur und Gründer der Brassgruppe Backblech ist hier hervorzuheben. Seine Kompositionen und Bearbeitungen begeistern. Backblech spielt seine lust- und kunstvoll verpackten Arrangements klassischer Werke mittlerweile so virtuos, dass hier eine Solokarriere der sechs Freunde vorprogrammiert ist – was beim Blick in den vollen Terminkalender für 2019 eindrucksvoll belegt wird.
Wenn die charismatische Yvonne Weimann aus Konradshofen „Purple rain“von Prince und „Don’t stop me now“von Freddie Mercury mit dem vollen Orchesterapparat im Rücken singt, bebt der Konzertsaal. Ebenso bei dem Musicalsong „Bring on the men“aus „Jekill and Hyde“, den Theresa Nitzsche (Untermeitingen/Hochschule für Theater, Lübeck) inbrünstig und solange schmachtend seufzt, bis sich die sechs Backblecher zum Marsch „Schneidige Mannaleut“erbarmen und ihr musizierend zu Füßen liegen.
„In eurer Arbeit steckt nicht nur die Vorbereitung auf dieses Konzert, sondern auch das Durchhalten, Üben, oft schon in ganz jungen Jahren und Weitermachen in schwierigeren Lebensabschnitten, wie der Pubertät. Und eben nicht das in die Ecke stellen und fortan abhängen und chillen“lobt Moderatorin Monika Scherer, die durch das Programm führt, die mehr als 50 Jugendlichen auf der Bühne.
Nach prächtigen Orchestermedleys aus „Star Wars“und „Hawaii 5-0“, verzaubert Luisa Schilling mit einer sensiblen Interpretation Joaquim Malats’ „Serenata espagnola“das Auditorium und belegt damit höchst eindrucksvoll ihren ersten Bundespreis bei Jugend musiziert im Fach Gitarre 2018.
Diesen ersten Preis auf Regionalebene erhielt einen Tag zuvor auch Sophia Thumm, zwölfjährige Ausnahmegeigerin aus Meitingen, die mit Saint-Saens „Danse macabre“verzaubert. Kongenial begleitet von Markus Göppel (Schwabmünchen/ HS München) bewegt sie sich sicher im romantischen Pathos, verknüpft geigerische Virtuosität auf höchstem Niveau mit gesanglich getragenen Passagen.
Zwischen dem „Liberty-BellMarch“und der „Unchained Melody“brillieren zwei 15-Jährige an Marimbafon und Xylofon mit „Mallet Man“, einem rasenden Bravourstück von Karel Zuna. Erik Goßner aus Großaitingen und Tizian Warisch aus Wertingen zeigen, was eine percussionistische Harke ist. Flott und schlagsicher entledigen sie sich freudvoll und souverän der heiklen Tonsuche auf Holzstäben.
Hier, wie auch bei dem Song „Das bin ich“aus „Die Päpstin“, den Bianca Steinbusch aus Bobingen ergreifend vorträgt, begleitet das Lech-Wertach-Orchester emotional, dynamisch angepasst, rhythmisch präsent und technisch absolut sicher die Protagonisten.
Sichtlich beeindruckt überreichten auch die Vorstände des „Vereins zur Förderung junger Talente im Begegnungsland Lech-Wertach“Blumen an die Akteure auf der Bühne: Die Bürgermeister Franz Feigl aus Königsbrunn, Erwin Goßner aus Großaitingen, Rupert Fiehl aus Kleinaitingen und Rudolf Schneider aus Klosterlechfeld.