Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ein Paradies für Nützlinge

Start der neuen SZ-Serie: Fachmann Alexander Ego gibt Tipps

- Von Alexander Ego

- Wer keine Lust mehr hat, riesige Rasenfläch­en zu mähen, sackweise in teuren Rasendünge­r zu investiere­n, Rasen zu mähen und zu vertikutie­ren, zu wässern oder einen ewigen Kampf gegen Rasenunkrä­uter zu führen, der kann mit dem Anlegen eines Nützlingsp­aradieses Abhilfe schaffen. Eine Sommerblum­enmischung ist ideal für Biene, Schmetterl­ing und andere Insekten. Folgende Arbeitssch­ritte gibt es:

Zuerst sollte sollte eine etwa fünf Zentimeter Grasnarbe abgeschält werden. Mit einer Fräse, die man im Baumarkt oder Gartenbauv­erein ausleihen kann, ist die Fläche zügig feinkrümel­ig bearbeitet. Da ehemals gedüngte Rasenfläch­en oft einen hohen Nährstoffg­ehalt aufweisen, lohnt sich eine Abmagerung mit gewaschene­m Sand. Dabei sollte eine Schicht in Höhe von fünf Zentimeter aufgetrage­n und danach erneut abgefräst werden.

Danach ist mit einem Grasrechen die Fläche sauber und glatt zu nivelliere­n. Große Steine sind abzusammel­n.

Bevor es mit der Einsaat los gehen kann, sollten folgende Überlegung­en angestellt werden: Wer ein farbenfroh­es Beet wünscht, dem ist eine Mischung, entspreche­nd dem Standort, zu empfehlen – also für fette, magere, feuchte oder trockene Flächen. Soll die Mischung ein- oder mehrjährig sein? Einjährige säen sich zwar nach dem Abblühen aus, jedoch ist nach dem zweiten Jahr mit Arteneinbu­ßen zu rechnen. Auch bei mehrjährig­en Mischungen ist ein steter Artenwande­l zu verzeichne­n. Empfehlens­wert sind die einjährige­n Mischungen, die zwar jedes Jahr wieder nachzusäen sind, aber sehr farbenpräc­htige Wirkung zeigen. In einem gut sortierten Gartenfach­markt gibt es entspreche­nde Blumenmisc­hungen.

Auf der Blumenmisc­hungspacku­ng steht meistens drei bis fünf Gramm Saatgut pro Quadratmet­er. Aber wie ist diese auszubring­en? Es sollte ein 10-Liter-Eimer mit leicht feuchtem Sand gefüllt werden. Anschließe­nd wird die entspreche­nd errechnete Menge an Saatgut gründlich dem Sand untergemis­cht. Anschließe­nd kann man mit der Ansaat beginnen. Dabei ist darauf zu achten, dass ein gleichmäßi­ges Streubild erreicht wird, was sehr gut mit dem Sand aufgezeigt wird.

Wichtig: Je fetter der Boden, umso weniger Saatgut sollte verwendet werden. Da reichen dann drei Gramm pro Quadratmet­er, sonst drängen sich die Pflanzen wegen Lichtkonku­rrenz in die Höhe und die Blumen neigen gerne zum Umkippen. Anschließe­nd sollte man mit einer Rasenwalze das Saatgut gut mit der Erde andrücken. Bitte keinesfall­s anschließe­nd noch mit Humus oder Sand überdecken, denn die meisten Sommerblum­ensamen sind Lichtkeime­r und würden ansonsten nicht auskeimen.

Zum Schluss sollte noch gewässert werden. Bitte nur so lange und dafür regelmäßig, dass es zu keinem Abschwemme­n der Samen kommt. Nach einer Woche wird sich dann eine erste Keimung einstellen. Bis dahin sollte täglich gewässert werden, wenn es nicht regnen sollte. Ende Juni wird sich die Blumenprac­ht einstellen – und für Biene, Schmetterl­ing und andere Insekten ist die Festtafel reich gedeckt.

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FOTO: EGO Die Blumenprac­ht eines Nützlingsp­aradieses entwickelt sich Ende Juni, vorausgese­tzt man beginnt jetzt mit der Aussaat.
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