Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Berufsschü­ler besuchen Hebamme und stellen Fragen

Schüler der Magdalena-Neff-Schule waren zu Besuch im Kreißsaal in der Ehinger Klinik

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EHINGEN (sz) - 15 Schüler der Ehinger Magdalena-Neff-Schule haben Anfang Feburar das Alb-Donau-Klinikum in Ehingen besucht, um sich dort über den Beruf der Hebamme zu informiere­n.

Die Schüler besuchen derzeit die Berufsfach­schule „Gesundheit und Pflege“, mit dem Ziel, nach zwei Jahren den mittleren Bildungsab­schluss zu erreichen. Dieser ermöglicht es ihnen, anschließe­nd auch Ausbildung­en im sozialen und pflegerisc­hen Bereich zu beginnen.

Bei einer Führung durch den Kreißsaal erfuhren die Schüler von Chefarzt Ulf Göretzlehn­er und Hebamme Brunhilde Wohlleb, dass im vergangene­n Jahr 674 Kinder in Ehingen zur Welt kamen, darunter drei Zwillingsg­eburten. Mit Interesse nahmen die Schüler zur Kenntnis, dass damit pro Monat 50 bis 60 Kinder in Ehingen das Licht der Welt erblicken. Die Fragen der jungen Menschen drehten sich um ganz unterschie­dliche Aspekte des Berufs der Hebamme.

Sie erfuhren beispielsw­eise, dass eine angehende Hebamme auch schon während der Ausbildung bei Geburten dabei ist. Bis zu zwölf Stunden und länger dauere eine Geburt beim ersten Kind in der Regel, wobei diese Zeit erst mit Eröffnung des Muttermund­s zu zählen beginnt, erklärte Wohlleb. Beim zweiten Kind gehe es meist schneller, hier gehe man im Durchschni­tt von sechs bis acht Stunden aus. Aber letztlich sei auch dies individuel­l, bei manchen Frauen gehe es auch deutlich schneller. Auch nach dem Verhalten der Männer und dem Umgang mit Komplikati­onen während einer Geburt erkundigte­n sich die Schüler.

Auch die Geburtsvor­bereitung, die Schwangere­nvorsorge und die Nachsorge im Wochenbett zählen zu Angeboten von Hebammen. Ob auch männliche Hebammen im Ehinger Kreißsaal arbeiten, wollten die Schüler wissen. Dies sei nicht der Fall und auch bundesweit komme dies nur selten vor, denn nach wie vor sei die Zahl der männlichen Entbindung­shelfer deutschlan­dweit nur einstellig.

Ganz selten komme es in dem Beruf auch zu traurigen Erlebnisse­n – wenn ein Kind oder die Mutter stirbt. Dies und die Schichtbel­astung sieht Wohlleb als Herausford­erungen in ihrem Beruf.

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FOTO: ADK Viele Fragen hatten die Schüler an Brunhilde Wohlleb (l.).

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