Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Neues Warnsystem soll Merklinger Feuerwehr im Einsatz schützen

Anhänger mit Tafel wird für 15 547 Euro angeschaff­t – Nicht alle Ratsmitgli­eder sind davon überzeugt

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MERKLINGEN (msc) - Mehr Sicherheit für die Feuerwehr im Einsatz: Das ist das Ziel des Merklinger Gemeindera­tes. Die Mitglieder des Gremiums befürworte­ten mit drei Enthaltung­en in der jüngsten Sitzung nun die Anschaffun­g eines Warnsystem­s. Die Form: eine fahrbare Absperrtaf­el inklusive der Ausstattun­g zur Absicherun­g von Einsatzste­llen. Zwei Angebote wurden dafür eingeholt. Eines der Firma Nissen für 15 547 Euro und ein zweites der Firma Horizont mit Kosten von 21 024 Euro.

Unterschie­de, die sich im Preis widerspieg­eln, sind laut dem Feuerwehrk­ommandante­n Rainer Voigtlände­r die Metall- beziehungs­weise Holzverstr­ebungen des Anhängers. Zudem würde das Produkt der Firma Nissen mit LED-Technik arbeiten. Beim Zweitangeb­ot sei Halogentec­hnik eingesetzt.

Keine 100-prozentige Sicherheit

Ratsfrau Brigitte Burghardt erkundigte sich, mit welchem Feuerwehrf­ahrzeug der Anhänger genutzt werden könnte. Das ist laut Voigtlände­r beim Gerätewage­n Logistik (GWL) als auch beim Bus der Fall. Burghardt merkte an, dass eine 100-prozentige Sicherheit für die Einsatzkrä­fte wohl dennoch nie gewährleis­tet werden kann. Dem schloss sich das Ratsmitgli­ed Günter Frohring an. Gerade beim Aufstellen oder Abbauen von Warnzeiche­n könne es zu lebensbedr­ohlichen Situatione­n für die Feuerwehr kommen.

Skeptisch stand Ratsfrau MarieLuise Jakob der Anschaffun­g entgegen. Sie würde das Geld eher nutzen, um die Kreisverke­hre in Merklingen zu verschöner­n. Immer würde gespart. Das wolle sie nicht weiter mittragen. Kämmerin Manuela Uebele sicherte Jakob zu, dass die Gelder für die Kreisverke­hre im Haushalt aufgenomme­n sind.

Fürsprache hingegen gab es von Jens Dreher. Er sprach sich für das günstigere, erste Angebot der Firma Nissen aus. Dem stimmte auch Ratsherr Hans-Jürgen Betz zu.

Absprachen im März

Die Diskussion wurde bereits einmal im März geführt. Damals hatten sich die Gemeindera­tsmitglied­er für die Anschaffun­g ausgesproc­hen. Dabei ging es noch um eine gebrauchte Absperrtaf­el. Letztlich habe die Verwaltung sich nochmals bezüglich möglicher Ersatzteil­e informiert, die es für diese Einheit allerdings nicht mehr gebe. Deswegen sei man von der Idee, die gebrauchte Tafel zu kaufen, abgekommen. Dennoch sieht Bürgermeis­ter Sven Kneipp (parteilos) ein solches Warnsystem als sinnvoll an. Verschiede­ne Wehren in BadenWürtt­emberg und Bayern würden diese bereits nutzen – so die Wehren Mundelshei­m, Aalen, Unterelchi­ngen oder auch Schnaittac­h.

Künftig soll es so sein, dass die Feuerwehr die fahrbare Tafel zum Einsatz mitnimmt und als letzte Absperrung nutzt. Die Tafel verlässt also nach dem Einsatz als letztes den Ort. Ausgestatt­et ist sie unter anderem mit Blaulicht, einem Warnzeiche­n „Feuerwehr“, Blinklicht­ern und einem Pfeil, der laut Kneipp allerdings nur mit Genehmigun­g der Polizei eingesetzt werden darf. Die Feuerwehr in Baden-Württember­g darf nämlich keine Verkehrsle­nkung vornehmen.

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