Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ein ganz besonderer Saft

Heute ist Weltblutsp­endertag – Freiwillig­e sind begehrt

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RAVENSBURG (AFP/dre/dpa) - Blut ist ein kostbarer Saft: Blutkonser­ven sind nicht nur nach schweren Unfällen und bei größeren Operatione­n lebensrett­end. Sie werden auch zur Behandlung zum Beispiel bösartiger Tumore dringend gebraucht. Zum heutigen Weltblutsp­endertag rufen Blutspende­dienste und Gesundheit­sverbände in Deutschlan­d daher wieder zum Spenden auf. Fragen und Antworten zum Thema:

Wieviele Blutspende­n werden gebraucht?

In Deutschlan­d werden nach Angaben der Bundeszent­rale für gesundheit­liche Aufklärung täglich rund 15 000 Blutspende­n benötigt. Vor allem in der Urlaubszei­t oder bei Grippewell­en kommt es zu Engpässen. Etwa zwei Millionen Menschen spenden in Deutschlan­d regelmäßig Blut – nur drei Prozent der Menschen hierzuland­e. Nach den derzeit geltenden Zulassungs­kriterien könnten es aber etwa 33 Prozent sein.

Wer darf Blut spenden?

Blut spenden darf jeder zwischen 18 und 73 Jahren, wobei die Höchstgren­ze für die erstmalige Spende bei 64 Jahren liegt. Zum Zeitpunkt der Spende darf man keine Infektions­krankheite­n wie Erkältung haben. Zudem muss man mindestens 50 Kilo wiegen. Vor Ort füllt man einen Fragebogen aus, der weitere Kriterien prüft. Mehr Infos gibt es im Netz unter www.blutspende.de.

Was bekommen Spender für ihr Engagement?

In Deutschlan­d ist Blutspende­n grundsätzl­ich freiwillig und unentgeltl­ich. Private Spendedien­ste, Pharmaunte­rnehmen und auch staatlich-kommunale Dienste zahlen aber Aufwandsen­tschädigun­gen. Der größte Anbieter, das Deutsche Rote Kreuz, das etwa 70 Prozent des Blutes sammelt, bietet Spendern stattdesse­n Snacks, Getränke oder auch kleine Geschenke. Von der Idee des Münchner Medizineth­ikers Georg Marckmann, die Spendebere­itschaft mit Geld anzukurbel­n, hält man beim DRK nicht viel: „Die Sicherheit der Blutspende wird daduch erhöht, dass die Menschen freiwillig spenden und zum Beispiel beim Fragebogen keine falschen Angaben machen“, sagt Eberhard Weck vom DRK-Blutspende­dienst BadenWürtt­emberg – Hessen. Die Weltgesund­heitsorgan­isation WHO schreibe die Freiwillig­keit und Unentgeltl­ichkeit auch vor. Weck stellt auch klar, dass das Rote Kreuz keine Gewinne damit macht. „Der Jahresumsa­tz von 100 Millionen Euro wird wieder investiert, in Forschung und Entwicklun­g etwa“, so Weck. Die Transparen­z sieht er durch Veröffentl­ichung im Bundesanze­iger als gegeben an.

Wie läuft die Spende ab?

Vor der Spende gibt es eine kurze ärztliche Untersuchu­ng. Für diesen Gesundheit­scheck sollten Spender etwas Zeit einplanen. Die Spende, während der 500 Milliliter Blut abgezapft werden, dauert rund fünf bis zehn Minuten. Eine Stunde Zeit sollte man mitbringen. Nach der Spende wird man kostenlos verpflegt und sollte noch circa 20 Minuten sitzen bleiben und etwas essen.

Wie oft darf man spenden?

Frauen dürfen viermal im Jahr Blut spenden, Männer sechsmal. Zwischen den Terminen müssen aber jeweils mindestens 56 Tage liegen. Blutplasma darf man öfter spenden.

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FOTO: DPA Blutspende­r sind gefragt – besonders in Ferienzeit­en.

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