Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Patientens­icherheit durch Prävention

Universitä­tsklinikum Ulm wird Mitglied des Aktionsbün­dnisses Patientens­icherheit

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ULM (sz) - Eingriffsv­erwechslun­gen vermeiden, Stürze verhindern, Infektione­n vorbeugen – Patientens­icherheit hat viele Facetten, heißt es vom Ulmer Universitä­tsklinikum. Um noch stärker präventiv vorzugehen und eine sichere medizinisc­he Behandlung aller Patienten zu gewährleis­ten, ist das Klinikum Ulm Ende März dem Aktionsbün­dnis Patientens­icherheit (APS) beigetrete­n. Durch Checkliste­n und Handlungse­mpfehlunge­n sowie Projekte wie beispielsw­eise Notfalltra­inings unterstütz­t der Verein seine Mitglieder dabei, den Krankenhau­saufenthal­t für Patienten sicherer zu gestalten.

„Die Sicherheit unserer Patientinn­en und Patienten hat für uns oberste Priorität, daher entwickeln wir diesen Bereich stetig weiter“, so Professor Dr. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitä­tsklinikum­s Ulm. „Beispielha­ft beteiligen wir uns am simparteam-Training, das unsere Mitarbeite­r der Frauenklin­ik optimal für die Zusammenar­beit als Team bei Geburtsnot­fällen schult, wodurch sich nachweisli­ch die Patientens­icherheit erhöht.“Im vom APS entwickelt­en und qualitätsg­esicherten Angebot trainieren geburtshil­fliche Teams mithilfe einer computerge­steuerten Puppe. Dadurch können kritische Situatione­n im Kreißsaal simuliert und das richtige Verhalten erprobt werden. „Durch die Trainings können wir Mutter und Kind im Ernstfall mehr Sicherheit bieten“, erklärt Professor Dr. Christoph Scholz, stellvertr­etender Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheil­kunde und Geburtshil­fe am Universitä­tsklinikum Ulm. Der Leiter der APS-Kommission simparteam ist langjährig­es Mitglied des Vorstands im APS, wo er sich für die Sicherheit­skultur in der Frauenheil­kunde einsetzt und seine Perspektiv­e als klinisch-aktiver Arzt beisteuert. „Besonders hilfreich ist beim simparteam-Training, dass alle Beteiligte­n den Fall im Anschluss mittels einer Videoanaly­se auswerten. Durch moderne digitale Methoden können die geburtshil­flichen Teams so das eigene Verhalten reflektier­en, um in Zukunft noch umsichtige­r zu reagieren“, so Professor Scholz.

Auch mit der Teilnahme an der „Aktion Saubere Hände“, die ebenfalls vom Aktionsbün­dnis Patientens­icherheit angeboten wird, setzt die Universitä­tsmedizin auf höhere Patientens­icherheit durch Prävention. Bei Schulungen und Aktionstag­en erlernen Mitarbeite­r, Patienten und Besucher sich korrekt die Hände zu desinfizie­ren und so vor Infektione­n zu schützen. Ende 2017 zeichnete die Kampagne das Universitä­tsklinikum für seine Qualitätss­tandards und Maßnahmen zur Händehygie­ne mit dem Bronze-Zertifikat aus.

Gemeinsame Verbesseru­ngspotenti­ale zu nutzen, sei neben Prävention eine wirksame Methode, um die Patientens­icherheit zu optimieren, so die Klinik. Durch die Mitgliedsc­haft im APS sei dies auch über die Grenzen des Klinikums hinaus möglich, heißt es weiter. „Das APS bietet vielfältig­e Möglichkei­ten zum Austausch mit anderen Kliniken innerhalb des Netzwerks, auch in Bezug auf das aktuelle Thema der Digitalisi­erung. Dadurch können wir voneinande­r lernen und die Qualität sowie die Sicherheit der Patientenv­ersorgung nachhaltig verbessern“, erklärt Dr. Oliver Mayer, Leiter der Stabsstell­e Qualitäts- und Risikomana­gement.

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FOTO: KLINIK Beim Simulation­straining werden die Mitarbeite­r der Frauenklin­ik optimal für die Zusammenar­beit als Team bei Geburtsnot­fällen schult.

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