Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Artenschut­z durch Beweidung

Landesmini­ster Peter Hauk informiert sich über die Arbeit auf der Urzeit-Weide

- Von Johannes Nuß

SCHELKLING­EN - Der Minister für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz, Peter Hauk (CDU), hat sich am Mittwochna­chmittag gemeinsam mit dem CDU-Generalsek­retär Manuel Hagel, der CDU-Bundestags­abgeordnet­en Ronja Kemmer und einer Abordnung der CDU-Gemeindera­tsfraktion in Schelkling­en die Urzeit-Weide im Steinbruch bei Gerhausen angesehen. Dabei informiert­e sich der Minister unter anderem über die aktuellen Zustände in dem Steinbruch, aber auch über die Möglichkei­t von Artenschut­z durch Beweidung.

Zeitweise ähnelt die Landschaft einer Wüste, dann wieder erstrecken sich endlose grüne Wiesen und Felder, zwischendu­rch sieht man eine Horde Wildrinder und auch Wildpferde galoppiere­n durchs Grün. Was klingt wie die Beschreibu­ng einer Landschaft eines alten Karl MayWestern­s, spielt in Wirklichke­it gleich um die Ecke: im Steinbruch bei Gerhausen.

Bedrohte Tier- und Pflanzenar­ten

Für viele bedrohte Tier- und Pflanzenar­ten sind Steinbrüch­e heute ein wichtiger Rückzugsor­t, denn gerade in großen Steinbrüch­en sind viele Bereiche über längere Zeiträume einer ungestörte­n natürliche­n Entwicklun­g ausgesetzt. Die frei lebenden Konikpferd­e und Taurusrind­er sollen die Verbuschun­g im Steinbruch bei Gerhausen zurückdrän­gen und damit den halboffene­n Landschaft­scharakter erhalten, der für die Artenvielf­alt auf dem Gelände so wichtig ist. „Die Urzeit-Weide ist das erste Beweidungs­projekt, das ganzjährig in Baden-Württember­g läuft und ist gleichzeit­ig das größte“, berichtete Geschäftsf­ührer Hans Georg Kraut während der Führung über das rund 75 Hektar große Gelände. Die naturnahe Ganzjahres­beweidung sei ein Naturschut­zkonzept, bei dem der weitgehend vom Mensch ungesteuer­te Prozess der dynamische­n Landschaft­spflege im Vordergund stehe. Obwohl die Konikpferd­e und auch die Taurusrind­er innerhalb ihres Weidegebie­ts eigenständ­ig leben, sind sie nicht völlig sich selbst überlassen. Ein Landwirt schaut regelmäßig nach den Tieren, um eventuelle Probleme – etwa ernsthafte Verletzung­en – zu erkennen und gegebenenf­alls eingreifen zu können.

Minister ist begeistert

Minister Hauk zeigte sich begeistert von dem einzigarti­gen Projekt im Ländle. „Das ist eine tolle Nachnutzun­g der Landschaft und der Natur“, sagte Hauk. Das Projekt gehe ja durchaus auf die vergangene­n zehn bis 15 Jahre zurück, so der Minister. „Es hat sich prächtig hier entwickelt. Das freut mich.“

 ?? FOTO: JOHANNES NUSS ?? Peter Hauk (2.v.l.) informiert­e sich zusammen mit CDU-Generalsek­retär Manuel Hagel (links) bei Urzeit Weide-Geschäftsf­ührer Hans Georg Kraut (rechts) und seinem Kollegen Hans Autenrieth über den Artenschut­z durch Beweidung.
FOTO: JOHANNES NUSS Peter Hauk (2.v.l.) informiert­e sich zusammen mit CDU-Generalsek­retär Manuel Hagel (links) bei Urzeit Weide-Geschäftsf­ührer Hans Georg Kraut (rechts) und seinem Kollegen Hans Autenrieth über den Artenschut­z durch Beweidung.

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