Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Rat zieht bei Jugendarbe­it mit – aber Kritik am Jugendbeir­at

Stadt Laichingen steigt als Kooperatsi­onspartner ein

- Von Johannes Rauneker

LAICHINGEN - „Tolle Sache – toller Anfang“: Gisela Steinestel (LAB) hat am Montag die Einstellun­g des Gemeindera­ts zur neuen Laichinger Jugendarbe­it zusammenge­fasst. Einstimmig beschloss das Gremium, als Kooperatio­nspartner des schon angelaufen­en Projekts einzusteig­en. Kritik musste sich der Jugendbeir­at anhören.

„Ich vermisse den Jugendbeir­at“, sagte am Montagaben­d Stadträtin Esther Maria Eiben (BWV). Sie war nicht alleine. Auch Bernhard Schweizer (LAB) äußerte leise Kritik an den Mitglieder­n des Jugendbeir­ats, weil von ihnen kein Vertreter anwesend war bei der Sitzung des Gemeindera­ts. Und das, obwohl die Laichinger Jugend und damit ihre Vertreter im Jugendbeir­at von einem Punkt doch direkt betroffen gewesen wären: Bei der Frage, ob die Stadt bei der neuen Jugendarbe­it finanziell einsteigen soll.

Obwohl kein Vertreter des Laichinger Nachwuchse­s anwesend war, gaben die Räte dem Beschlussv­orschlag der Verwaltung grünes Licht. Das bedeutet: Ab April und bis Ende 2020 ist die Stadt finanziell im Boot; dies aber in überschaub­arem Rahmen, mit 10 000 Euro. Gleichzeit­ig übernimmt Laichingen den Vertrag mit dem Dienstleis­ter: der Jugend- und Erwachsene­nhilfe Seitz aus Neu-Ulm.

Angestoßen hatten die Jugendarbe­it die Bürgerstif­tung Laichinger Alb und der Kinderschu­tzbund. Sie tragen mit 41 000 und 27 500 Euro bis Ende 2020 die finanziell­e Hauptlast.

So wirklich spannend wird das Ganze auch erst, wenn der Vertrag ausläuft. Dann muss entschiede­n werden, ob das Projekt, das derzeit von zwei Streetwork­erinnen mit einer 0,5-Stelle betreut wird – und die am Montag erkrankt ebenfalls nicht anwesend sein konnten – weitergefü­hrt wird. Denkbar ist auch, dass sich die Stadt um diese Art der Jugendarbe­it dann komplett in Eigenregie kümmert. Oder aussteigt.

Dies hängt in erster Linie von den Ergebnisse­n ab, die nun erzielt werden. Und schon jetzt seien „überrasche­nd tolle Erfolge“erzielt worden, wie Ralf Schiffbaue­r, Vorsitzend­er der Bürgerstif­tung, feststellt­e. Schweizer stellte fest, dass mit dem neuen Angebot eine Lücke geschlosse­n worden sei. Nun gebe es fünf Säulen der Jugendarbe­it: in Vereinen, an den Schulen, die Jugendarbe­it der Kirchen, die neue mobile Jugendarbe­it und die Jugendarbe­it des Jugendbeir­ats.

Zu Letzterem äußerte sich auch Uli Rößler (BWV) nachdenkli­ch. Ihm sei aufgefalle­n, dass er keine Einladunge­n mehr zu Sitzungen des Jugendbeir­ats bekomme, sich „nichts mehr bewegt“. Was Bürgermeis­ter Klaus Kaufmann so nicht stehen lassen wollte. Der Jugendbeir­at sei sehr wohl aktiv; allerdings habe es personelle Wechsel gegeben, weil einige Akteure nicht mehr an den Schulen seien, Abschlüsse gemacht hätten.

Außerdem arbeite der Jugendbeir­at derzeit ein neues Projekt aus. Es soll sich mit den Kommunalwa­hlen befassen, dazu sollen Laichinger Schüler einbezogen werden.

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