Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Hans im Glück

- Von Rasmus Buchsteine­r politik@schwaebisc­he.de

Bei brummender Konjunktur, kräftig steigenden Steuereinn­ahmen und vollen Sozialkass­en ist Wolfgang Schäuble die Auf- stellung des Haushaltse­ntwurfs 2018 sicherlich nicht schwergefa­llen. Über die gesamte Wahlperiod­e gerechnet bleibt ein Spielraum von 15 Milliarden Euro – für Steuersenk­ungen, Investitio­nen und andere Mehrausgab­en.

Interessan­t ist, dass es bei den Steuerkonz­epten der beiden großen Parteien inzwischen Annäherung­en gibt. So will nun auch die Union die Schwelle erhöhen, von der an der Spitzenste­uersatz greift. Und sowohl Union als auch SPD wollen den Einstieg in den Ausstieg aus dem Soli. Für all das hat Schäuble nun vorgebaut. Der Herr der „schwarzen Null“war in dieser Wahlperiod­e eine Art „Hans im Glück“. Für den Haushaltsa­usgleich hat er sich nicht sonderlich anstrengen müssen, durch übergroße Ausgabendi­sziplin ist er nicht aufgefalle­n. Enorme – konjunktur­ell bedingte – Mehreinnah­men machten es möglich.

Doch wer sich im Vertrauen auf stetig sprudelnde Steuerquel­len und hervorrage­nder Wirtschaft­slage im Wahlkampf zu überzogene­n Ankündigun­gen hinreißen lässt, wird eines Tages ein böses Erwachen erleben und Vertrauen bei den Wählern verspielen.

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