Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Neue Wasserleitung ist fast fertig
Bei den Bauarbeiten kommt es zu Verzögerungen – Kosten bleiben ungefähr im Rahmen
HOSSKIRCH/BAD SAULGAU - Die neue Fallleitung vom Hochbehälter Heratskirch zum Pumpwerk Königsegg steht kurz vor der Fertigstellung. „Momentan wird am letzten Abschnitt gearbeitet. Die Leitung soll Ende des Monats fertig werden“, sagt Johannes Übelhör, der technische Leiter der Stadtwerke Bad Saulgau, die für die Betriebsführung des Zweckverbands Wasserversorgung Hundsrücken zuständig sind. Die neue Leitung aus dem Kunststoff Polyethylen ersetzt eine Wasserleitung aus Asbest-Zement, die vor etwa 50 Jahren verlegt wurde und in den vergangenen Jahren immer wieder Lecks aufwies.
Aktuell wird zwischen der Straße nach Hoßkirch und dem Hochbehälter Heratskirch gebaut. Dort werden derzeit noch die letzten Stücke der neuen Wasserleitung mit einem Durchmesser von 15 Zentimetern verlegt und es werden Feinarbeiten vorgenommen. „Anschließend wird die neue Leitung an die Häuser angeschlossen“, sagt Übelhör. Sobald die neue Leitung angeschlossen ist, wird sie gereinigt und desinfiziert. Erst wenn die Wasserproben negativ sind, also keine Keime mehr nachgewiesen werden, wird sie in Betrieb genommen.
Bauarbeiten dauern länger
Laut Übelhör verliefen die Bauarbeiten zwar im Großen und Ganzen planmäßig, allerdings habe es zeitliche Verzögerungen gegeben. Denn eigentlich hätte die Leitung bereits im September fertig werden sollen. Dass sich nun der Abschluss der Arbeiten um rund acht Wochen verzögert, habe einerseits an Personalengpässen der Tiefbaufirma gelegen, die sich durch den plötzlichen Ausfall eines Mitarbeiters ergaben. Außerdem habe es während des Projekts mehrere kleinere Störungen gegeben. „Die Wasserleitung lag an zwei Stellen nicht dort, wo wir sie vermutet hatten, sodass die alte Leitung beschädigt wurde“, sagt er. Weil die Kunden derzeit aber noch über die alte Leitung mit Trinkwasser versorgt werden, mussten die Lecks zuerst repariert werden.
Es gab auch Schwierigkeiten, als die Leitung im Bereich des Bahndamms verlegt wurde. „Dort war der Untergrund so kiesig, dass es nicht möglich war, das Bauverfahren anzuwenden, das ursprünglich geplant war“, sagt Übelhör. „Es hat bestimmt nochmal 14 Tage zusätzlich in Anspruch genommen, eine Alternative zu suchen.“Schließlich seien dafür bestimmte Vorüberlegungen und Abwägungen notwendig, weil es verschiedene Varianten gebe. Inzwischen wird die Zeit knapp. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kündigt sich in diesen Tagen der Winter schon an. „Vor dem Wintereinbruch sollten wir es schaffen, die Leitung fertigzustellen, sonst haben wir ein größeres Problem“, sagt Übelhör.
Während der Zeitplan nicht eingehalten werden konnte, bleiben die Kosten einigermaßen im Rahmen. Entgegen erster Kostenberechnungen, denen zufolge die Kosten bei 1,58 Millionen Euro liegen sollten, lagen die Angebote nach der Ausschreibung bei 1,25 Millionen Euro und waren somit günstiger. „Beim aktuellen Stand der Gesamtkosten liegen wir nun 30 000 Euro über diesem Preis“, sagt Übelhör. Bauherr ist der Zweckverband Wasserversorgung Hundsrücken, der etwa 95 Prozent der Arbeiten über einen Kredit finanziert. Die restlichen fünf Prozent zahlt überwiegend die Gemeinde Hoßkirch, und auch die Stadt Bad Saulgau ist mit einen kleinen Beitrag beteiligt.