Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Karin Schweizer wird wohl neue Rektorin der PH

Damit endet einjährige Hängeparti­e

- Von Oliver Linsenmaie­r

WEINGARTEN - Nach Monaten der Ungewisshe­it bekommt die Pädagogisc­he Hochschule Weingarten (PH) ab der kommenden Woche wohl wieder Planungssi­cherheit. Sollte bei der Wahl von Senat und Hochschulr­at am Mittwoch alles glatt laufen, wird Karin Schweizer, bisherige Prorektori­n für Forschung, zur neuen Rektorin der PH gewählt. Das hat die Pressestel­le der Pädagogisc­hen Hochschule bestätigt. Damit geht eine einjährige Hängeparti­e um die Nachfolge vom aktuellen Rektor Werner Knapp zu Ende. Denn dieser hätte eigentlich bereits am 8. Februar aus seinem Amt ausscheide­n sollen.

Doch weil sich die Nachfolge-Suche schwierige­r als gedacht gestaltete, hatte sich Knapp bereit erklärt, das Amt bis Ende September weiterhin auszuüben. Ursprüngli­ch hatte er sogar eine weitere Amtszeit angestrebt und sich auf die bis zum 5. Juli 2017 laufende Ausschreib­ung beworben. Doch wenige Tage vor der Wahl im November hatte er seine Kandidatur überrasche­nd zurückgezo­gen. Knapp war sich seiner Wiederwahl wohl nicht sicher gewesen, da Teile des Hochschulr­ates, besonders aber des Senates wohl nicht uneingesch­ränkt hinter ihm standen. Die Sorge vor Reputation­sverlust habe ihn zu diesem Schritt bewogen, meinte Hermann Reichold, Vorsitzend­er des Hochschulr­ates und Leiter des Wahlverfah­rens, damals.

Damit war Manuela Pietraß, die eine Professur für Erziehungs­wissenscha­ft mit dem Schwerpunk­t Medienbild­ung an der Bundeswehr­universitä­t München inne hat, die letzte verblieben­e ausgewählt­e Bewerberin. Sie wurde am 14. November 2017 im ersten Wahlgang von Senat und Hochschulr­at zu Knapps Nachfolger­in gewählt. Doch wenige Monate später, Ende Januar diesen Jahres, verkündete die PH dann, dass man sich mit Pietraß nicht auf eine Zusammenar­beit habe einigen können. „In dem langen und intensiven Verhandlun­gsprozess hätten sich unüberbrüc­kbare Differenze­n gezeigt, zum Beispiel in Bezug auf den Termin des geplanten Amtsantrit­ts am 1. April und weitere Rahmenbedi­ngungen“, hieß es von Seiten der PH.

Also musste das aufwendige Auswahlver­fahren wieder von vorne gestartet werden. Die Stelle des Rektors wurde erneut ausgeschri­eben und die Bewerbunge­n intensiv geprüft. Dabei kristallis­ierten sich zwei Kandidatin­nen heraus, die dann auch für die Wahl am Mittwoch zugelassen wurden. Da die eine Bewerberin ihre Kandidatur nun aber wieder zurückgezo­gen hat, bleibt Karin Schweizer als einzige Kandidatin. Sie ist an der PH seit 2010 Professori­n im Fach Pädagogisc­he Psychologi­e. Nach einer Ausbildung zur Erzieherin studierte sie an der Universitä­t Mannheim Psychologi­e und Informatik. In der Folge promoviert­e Schweizer und schloss ihre Habilitati­on im Jahr 2002 ab. Bevor sie nach Weingarten kam, übernahm sie Vertretung­sprofessur­en an verschiede­nen Hochschule­n in Deutschlan­d, arbeitete als Gastdozent­in im Ausland. Zu ihren Forschungs­schwerpunk­ten gehören das Lehren und Lernen mit neuen Medien, Medienkomp­etenz und Selbstkonz­ept, profession­elle Kompetenz bei Lehrkräfte­n, Entwicklun­g und Erfassung mentaler Modelle. Sollten Senat und Hochschulr­at der Personalie am Mittwoch zustimmen, wovon alleine schon angesichts des monatelang­en Schwebezus­tandes auszugehen ist, wäre Schweizer die zweite Frau an der Spitze der PH Weingarten.

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ARCHIVFOTO: NICOLAI KAPITZ Karin Schweizer

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