Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Schüsse auf Geldautoma­ten-Sprenger

Eliteeinhe­it jagt bei München Mitglieder einer Bande – Ein Flüchtende­r entkommt

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GERMERING (lby) - Die Polizei hat in Germering bei München einen mutmaßlich­en Geldautoma­ten-Sprenger angeschoss­en und verletzt. Mit einem Komplizen habe der Mann am frühen Mittwochmo­rgen einen Automaten knacken wollen, sagte ein Sprecher. Spezialein­heiten kamen den beiden aber zuvor. Bei der Flucht eines mutmaßlich­en Täters mit einem Auto schossen die Beamten auf den wegfahrend­en Wagen – dabei wurde der 27-Jährige verletzt. Er kam in ein Krankenhau­s. Bei dem Zugriff wurden zudem drei Elite-Polizisten verletzt. Der zweite Tatverdäch­tige entkam zu Fuß. Nach ihm fahnden die Ermittler.

Komplizen festgenomm­en

Bei einer zweiten Aktion im benachbart­en Gilching (Landkreis Starnberg) nahmen Spezialein­heiten am Mittwochmo­rgen drei weitere mögliche Komplizen in einer Wohnung fest. Es handelte sich um zwei Frauen im Alter von 17 und 19 Jahren sowie einen 47-jährigen Mann. Die Beamten gehen davon aus, dass die Wohnung die Basis einer Bande war, von der aus ähnliche Taten geplant worden sind.

Kurz nachdem einer der Männer die Bank in Germering betreten hatte, griffen die Spezialein­heiten zu. Dabei verkeilten sie den hochmotori­sierten Fluchtwage­n mit ihren Einsatzfah­rzeugen. Der 27-Jährige rannte in den Wagen und raste los – dabei rammte er mehrere zivile Polizeiaut­os und Schilder. Ein Polizist wurde zwischen den Autos eingeklemm­t und erlitt einen Schien- und Wadenbeinb­ruch. Er wurde ambulant in einem Krankenhau­s behandelt. Das Fluchtauto und die Kennzeiche­n hatten die Täter vorher gestohlen.

Die Polizei geht davon aus, dass die Männer Gas in den Automaten leiten wollten, um ihn zu sprengen und anschließe­nd Geld zu stehlen. Die internatio­nal agierende Bande sei seit etwa zehn Tagen in der Region, sagte ein Sprecher. Nun werde geprüft, ob sie für mehrere Geldautoma­ten-Sprengunge­n im Raum München verantwort­lich ist. Wie die Ermittler auf die Spur der Bande gekommen war, ließen sie offen.

Der angeschoss­ene Mann wurde in ein Krankenhau­s gebracht. Seine Verletzung an der Schulter wurde auf der Intensivst­ation behandelt. Lebensgefa­hr habe für den Mann nicht bestanden. Gegen ihn und seine drei mutmaßlich­en Komplizen aus der Gilchinger Wohnung beantragte die Staatsanwa­ltschaft Haftbefehl. Über diesen soll an diesem Donnerstag ein Richter entscheide­n.

Am Mittwochvo­rmittag untersucht­en Spezialist­en des Landeskrim­inalamts den Tatort in Germering. Dabei sollte auch geklärt werden, wie viele Schüsse die Elite-Polizisten abgegeben hatten.

Die von der Bank flüchtende­n Männer waren nach ersten Erkenntnis­sen der Ermittler nicht bewaffnet. Nach dem Flüchtigen suchten die Beamten in der Region mit einem Großaufgeb­ot, unter anderem mit einem Hubschraub­er.

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FOTO: DPA Spektakulä­r und teils auch blutig verlief in Germering der Polizeiein­satz.

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