Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Wir wollen Musik fürs Herz machen“

Das DJ-Duo Gestört aber Geil hat das zweite Album vorgelegt

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Das DJ-Duo Gestört aber Geil will auch in Zukunft seine Musik frei von politische­n Botschafte­n halten. „Natürlich verfolgen wir, was in Deutschlan­d passiert, äußern uns aber öffentlich eher selten politisch. Das versuchen wir von der Musik zu trennen“, sagte Marcel Stephan alias DJ Spike der Deutschen Presse-Agentur. Musik schaffe es vielmehr, Menschen zusammenzu­bringen, die sonst verschiede­ner Meinung seien. „Wir wollen Musik von und fürs Herz machen.“Diesen Freitag erscheint das zweite Album des Duos, bekannt mit Liedern wie „Unter meiner Haut“oder „Ich & Du“.

Ihr selbstbeti­teltes Debütalbum vor anderthalb Jahren schaffte es bis auf Platz 2 der Charts, die Single „Unter meiner Haut“erreichte Platin-Status. Da sind die Erwartunge­n ans Album Nummer zwei hoch.

Ja, die Erwartunge­n und der Druck sind extrem. Wir hoffen, dass wir mit dem zweiten Album an den Erfolg des ersten anknüpfen können. Ein Ziel, wie viel Verkäufe wir erreichen müssen, gibt es aber nicht. Natürlich wäre es schön, wenn das Album auch wieder gut platziert einsteigt. Aber das Wichtigste für uns ist, dass die Fans glücklich sind und die Lieder toll finden. Die ersten Reaktionen sind sehr positiv. „Wohin willst du“und „Millionen Farben“gibt es als Video im Internet. Beide wurden auf Youtube mehrere Millionen Mal angeschaut und die Kommentare sind fast durchweg positiv.

Wie holen Sie sich die Inspiratio­nen für Ihre Stücke?

Das ist unterschie­dlich. Wir kommen viel herum und stoßen dabei auf viele neue Eindrücke und Einflüsse. Mitunter sind es auch ganz private Erlebnisse im Alltag, denn jeder von uns macht so einiges durch im Leben, hat mal Liebeskumm­er oder ein besonders tolles Erlebnis. So kommen die Inspiratio­nen zusammen.

Können Sie für einen Song auf dem neuen Album ein solches Schlüssele­rlebnis genauer schildern?

Bei mir persönlich ist es das Lied „Wohin willst du“. Den Originalso­ng von Lea kenne ich schon länger und habe ihn auch früher gern gehört. Ihn verbinde ich mit einer gewissen Person. Mehr will ich dazu aber nicht sagen – das bleibt privat.

Ein Kritiker hat Ihre Musik einmal beschriebe­n als „rührselige­r Schlager mit Robin-Schulz-Beats vermengt“. Ficht Sie das an?

Je bekannter man ist, desto mehr Kritiker hat man. Musikgesch­mack ist eben verschiede­n – dem einen gefällt's, dem anderen nicht. Da muss sich jeder selbst seine Meinung bilden. Wir verstehen unsere Musik als Mischung von Pop und House. Wir wollen Musik von und fürs Herz ma- chen. Deswegen sind die Texte manchmal sehr emotional, manchmal einfach nur voll guter Laune.

Sie haben sich jüngst auf Facebook kritisch zu den gewaltsame­n Protesten rund um den G20-Gipfel in Hamburg geäußert. Könnten Sie sich vorstellen, in Ihren Liedern politisch Stellung zu beziehen?

Natürlich verfolgen wir, was in Deutschlan­d passiert, äußern uns aber öffentlich eher selten politisch. Das versuchen wir von der Musik zu trennen. Musik verbindet. Sie bringt Menschen, die sonst vielleicht nicht dieselbe Meinung haben, dazu, gemeinsam zu feiern. Das ist das Schöne an Musik.

Ihr erstes Album trug nur den Bandnamen als Titel, fürs neue Album haben Sie nur „#ZWEI“gewählt. Ist Ihnen sonst nichts eingefalle­n?

Doch, es gab einige Alternativ­en, über die wir diskutiert haben. Wir haben uns dann aber für die einfache Variante entschiede­n. Es ist das zweite Album, und die Raute als Zeichen für Hashtag passt gut in die heutige, von sozialen Medien geprägte Zeit. Das nächste Album wird aber bestimmt nicht „#DREI“heißen.

Das heißt, nach dem Album ist vor dem Album und die Vorbereitu­ngen für das nächste laufen bereits?

Ja, wir haben schon wieder neue Ideen, die wir sammeln.

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FOTO: BERLINIÈRO­S PR Nico Wendel (links) und Marcel Stephan machen als DJ-Duo Gestört aber Geil Musik.

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