Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Sprintstar Fütterer gestorben

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ELCHESHEIM-ILLINGEN (dpa) - Sie nannten ihn den „Weißen Blitz“, er war einst so schnell wie der berühmte Jesse Owens: Der frühere Sprintstar Heinz Fütterer ist tot. Er starb in der Nacht zum Sonntag mit 87 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit zu Hause im badischen Elchesheim-Illingen. Fütterer stellte 1954 den 100-Meter-Weltrekord von Jesse Owens ein, als er in Japan handgestop­pte 10,2 Sekunden rannte. Seine damalige Popularitä­t und sein Ansehen lässt sich daran messen, dass Fütterer 1954 „Sportler des Jahres“war und nicht FußballWel­tmeister Fritz Walter.

Noch bis im November hatte der bis ins hohe Alter agile Fütterer Golf gespielt. Der gelernte Fischer und erfolgreic­he Geschäftsm­ann war zwischen 1954 und 1958 dreimal Europameis­ter und holte 1956 Olympia-Bronze mit der deutschen 4 x 100-MeterStaff­el. Gegen den großen Jesse Owens ist Fütterer nie gerannt, und doch ist sein Name eng mit der Leichtathl­etik-Ikone verbunden.

Zu seinen Glanzzeite­n war Fütterer der schnellste Mann der Welt. Der Leichtathl­et vom Karlsruher SC gewann 536 internatio­nale Rennen, blieb von 1953 bis 1955 ungeschlag­en und war 1954 Europameis­ter über 100 und 200 Meter. Sein Europareko­rd über 200 Meter (20,8) hielt über 20 Jahre. Heutige Sprinter können so etwas nicht glauben, aber: Fütterer bestritt meist über 100 Rennen pro Saison.

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