Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Freie Seniorenarbeit“erlebt regelrechten Schub
Gemeinde Ummendorf übernimmt Mietkosten
(mad) - Die Gemeinde Ummendorf übernimmt Mietkosten für einen Teil der Veranstaltungen der „Freien Seniorenarbeit“im katholischen Gemeindehaus. Dies beschloss der Gemeinderat einstimmig und drückte durch Beifall seine Anerkennung für Irmgard Ströbele und ihr Team aus. Seitdem Irmgard Ströbele dieses für alle älteren Bürger offene und beitragsfreie Angebot vor rund anderthalb Jahren übernommen habe, sei die Teilnehmerzahl auf bis zu rund 150 geradezu explodiert.
Dies wollten die Räte und Bürgermeister Klaus B. Reichert unterstützen. Zugleich äußerten sie ihr Befremden über die Mietforderung der katholischen Kirche. Das katholische Gemeindehaus wird genutzt, weil es barrierefrei zugänglich ist und weil das Gemeindehaus Bachstraße für die große Teilnehmerschar zu klein ist. Ursprünglich war dies als Übergangslösung vorgesehen, inzwischen zeichnet sich ab, dass auch nach der Fertigstellung der neuen Halle der Mensabetrieb der Schule kaum Platz für die Seniorentreffen lässt.
UMMENDORF
Aufgrund der überschaubaren Zahl an Terminen war zunächst mit Pfarrer Jürgen Sauter eine kostenlose Nutzung abgesprochen worden. Inzwischen pocht der Kirchengemeinderat auf eine Vereinbarung von 1987, die als Gegenleistung für die finanzielle Beteiligung der bürgerlichen Gemeinde am katholischen Gemeindehaus vier kostenlose Seniorenveranstaltungen pro Jahr vorsieht. Da es 2016 sieben Termine sind, möge die Gemeinde dreimal Miete zahlen.
Sie tut dies „in Gottes Namen“, wie Reichert sagte. Rätin Elisabeth Köberle befürwortete dies, „aber ich finde es traurig, dass die katholische Kirche nur vier Veranstaltungen unterstützt. Seniorenarbeit betrifft alle und wir kommen nur weiter, wenn wir gemeinsam handeln.“Thomas Dörflinger sagte: „Solidarität ist keine Einbahnstraße. Da wurde eine Chance vertan. Wir machen es, aber mit der Botschaft, dass wir schon überrascht sind.“Es geht um das damit verbundene Symbol, nicht um viel Geld: Die bürgerliche Gemeinde plant dieses Jahr 1000 Euro ein, die möglicherweise nicht ganz benötigt werden.