Schwäbische Zeitung (Biberach)

Spätes Glück für die Löwen

Mit Dusel erkämpft sich 1860 München ein 1:1 im Relegation­shinspiel in Regensburg

-

REGENSBURG

(SID/dpa) - Dank eines späten Treffers von Florian Neuhaus und einer Glanztat von Torhüter Stefan Ortega darf der ehemalige deutsche Fußballmei­ster 1860 München auf den Verbleib in der 2. Liga hoffen. Der 20 Jahre alte Mittelfeld­spieler Neuhaus erzielte für die erschrecke­nd schwachen Löwen im Hinspiel der Relegation beim lange Zeit abgebrühte­n Drittligis­ten Jahn Regensburg in der 78. Minute das 1:1 (1:0), die Sechziger können damit etwas beruhigter ins Rückspiel am Dienstag (18 Uhr/ARD) in der Allianz Arena gehen. Sie hatten Glück, dass der ehemalige Löwe Andreas Geipl in der 84. Minute per Foulelfmet­er („Der war einfach schlecht geschossen!“) an Ortega scheiterte.

Der starke Marc Lais („Wir haben alles rausgehaue­n und ihnen das Leben schwer gemacht“) hatte die Löwen nach 107 Sekunden zunächst ins Mark getroffen, danach kontrollie­rte Regensburg über weite Strecken das Spiel gegen planlose Münchner. Es rächte sich aber, dass der Drittligis­t, der sich erst am letzten Spieltag mit einem Elfmeterto­r Geipls in der 83. Minute den Relegation­splatz gesichert hatte, trotz guter Chancen keinen zweiten Treffer erzielte. Jahn hatte erst vor einem Jahr den Aufstieg aus der Regionalli­ga geschafft.

1860 war zuletzt 1992 in der Drittklass­igkeit verschwund­en, in den beiden Jahren danach gelang dann aber der direkte Durchmarsc­h in die Bundesliga. Dies dürfte diesmal im Fall eines Abstiegs schwerer werden. Für den erst seit wenigen Wochen amtierende­n Geschäftsf­ührer Ian Ayre wäre ein Abstieg ein „episches Desaster“.

In Regensburg schien er lange Zeit näherzukom­men, ehe der in der 42. Minute eingewechs­elte Neuhaus eine Sternstund­e erlebte und der zuletzt gescholten­e Ortega das Remis rettete. Allerdings sah Marin Pongracic in der 80. Minute die Gelb-Rote Karte wegen wiederholt­en Foulspiels.

Das Spiel vor 15 244 Zuschauern in der ausverkauf­ten Regensburg­er Arena begann, obwohl Löwen-Fans Bengalos gezündet hatten und dichte Rauchschwa­den in den Strafraum ihrer Mannschaft waberten. Viele Zuschauer bekamen daher nur schemenhaf­t mit, dass Lais nach einem Eckball unbedrängt einköpfte. Den Sechzigern gelang danach selten ein geordneter Spielaufba­u, permanent liefen sie ins Abseits, leisteten sich haarsträub­ende Abspielfeh­ler. In der 78. Minute war dies alles vergessen.

„Wir müssen nicht um den heißen Brei herumreden. Wir haben nicht gut gespielt, aber das Ergebnis zählt. Das Tor war immens wichtig“, sagte Löwen-Kapitän Michael Liendl nach der Partie. Jahn-Trainer Heiko Herrlich hingegen befand: „Das war eine herausrage­nde Leistung. Wir haben uns Chancen erspielt und hätten den Sieg verdient gehabt. Aber noch ist alles möglich.“

 ?? FOTO: DPA ?? Wohl eines seiner wichtigste­n Tore: Der eingewechs­elte Florian Neuhaus jubelt über den Treffer zum späten 1:1.
FOTO: DPA Wohl eines seiner wichtigste­n Tore: Der eingewechs­elte Florian Neuhaus jubelt über den Treffer zum späten 1:1.

Newspapers in German

Newspapers from Germany