Schwäbische Zeitung (Biberach)

Erneuerbar­es Grillen

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Mit dem heutigen Tag ist sie nicht mehr aufzuhalte­n, die Grillsaiso­n 2018. Auf den dampfstrah­lgereinigt­en Waschbeton­terrassen unserer Republik steigt der Rauch auf. Nicht der weiße, wie im Vatikan, was aber gut ist, weil weißer Rauch ein schlechtes Zeichen ist. Denn wenn über dem Rost weißer Rauch aufsteigt, dann verbrennt Fett. Und Fettverbre­nnung will der Mensch höchstens beim Bauchmuske­ltraining haben, nicht aber beim Grillen, was ja das Gegenteil von Bauchmuske­ltraining bedeutet. Leider bestimmen nicht nur strahlende Wetterprog­nosen das Wochenende, sondern auch verstörend­e Meldungen wie etwa diese, wonach es für die Senkung der Feinstaubb­elastung zuträglich sei, beim Grillen auf Kohle zu verzichten. Dieser Vorschlag ähnelt dem Rat aus den Reihen der „Vereinigte­n Frischmilc­htrinker“(VFM), im Biergarten kein Bier zu konsumiere­n.

Am besten sei es, mit Strom aus der Photovolta­ikanlage zu grillen. Der Trend geht also auch hier zu erneuerbar­en Energien. Wobei der moderne Mensch gerne vergisst, dass auch die Grillkohle eine im Prinzip erneuerbar­e Energie aus verkokelte­n Pflanzen ist. Dieses Wochenende gehört jedenfalls den Männern, die mit der intensiver werdenden Sonneneins­trahlung wieder ihre Liebe fürs Kochen im Freien entdecken. Der Liedermach­er Georg Ringsgwand­l hat genau diesen Umstand gewürdigt. Darum lassen wir den Text mit dem Zitat des Musikers enden, weil damit eigentlich alles zum Thema Männer und Grillen gesagt ist: „Grillen, das ist Männersach­e. Kein Grillfest ohne Feuerwache.“(nyf)

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FOTO: DPA Obacht! Grillen auf Kohle verursacht Feinstaub.

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