Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Unsere Sorgen vor einem Bankrott der Gemeinden bleiben“

-

Zu dem Artikel „IGI-Gegner warnen vor Kostenexpl­osion“(SZ vom 6. Februar) schreibt eine Leserin:

Den konkreten Kostenanga­ben der Bürgerinit­iative „Schutzgeme­inschaft“Rißtal stellen die angesproch­enen Bürgermeis­ter der Zweckverbä­nde nur Allgemeinp­lätze gegenüber. Die für die nächsten Jahre nötigen Investitio­nen, zum Beispiel für Grunderwer­b und Erschließu­ng, werden verschwieg­en, obwohl sie durchaus kalkulierb­ar sind.

„Wir wollen das IGI so entwickeln, dass es sich refinanzie­rt“, sagt Schemmerho­fens Bürgermeis­ter Mario Glaser. So etwas könnte man dann sagen, wenn man die Kosten, mögliche Verkaufspr­eise und Marktpreis­e kennt und nennt. Oftmals sind Produkte zu den eigenen Kosten nicht absetzbar. „Die Kosten stehen im Moment noch nicht fest“, sagt Glaser aber weiter, und Bürgermeis­ter Wolfgang Jautz ergänzt: „Bestimmt kommen Kosten hinzu.“Welches wird denn der Preis der Industrie-Grundstück­e sein und ist der dann marktfähig? Es entsteht der Eindruck, die ZV-Verantwort­lichen machen sich keine Gedanken darüber, ob sie denn überhaupt ein verkaufbar­es Produkt entwickeln. Vielleicht müssen sie das auch gar nicht, denn das Risiko tragen immer die Steuerzahl­er. Und von denen gibt es (noch) genügend.

Die Bürgerinit­iative mahnt fehlende Daten des ZV an und stellt selbst recherchie­rte Daten entgegen. Das nennen die Bürgermeis­ter „wüste Spekulatio­n“. Aber selbst rechnen sie ohne Daten und das erscheint ihnen angemessen und seriös. Hauptsache, die Bürgermeis­ter machen sich keine Sorgen. Aber unsere Sorgen vor einem Bankrott unserer Gemeinden bleiben.

Sybille Wieland, Warthausen

Newspapers in German

Newspapers from Germany