Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kreis investiert in seine Kliniken

Landrat Scheffold bringt Haushalt ein - Wohnort- und bevölkerun­gsnahe Struktur ausbauen

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ULM (sz/mö) - Vor allem in die drei kreiseigen­en Krankenhäu­ser investiert der Alb-Donau-Kreis im kommenden Jahr. 8,6 Millionen Euro sollen ins Alb-Donau Klinikum mit seinen Standorten in Ehingen, Blaubeuren und Langenau fließen: Diesen Schwerpunk­t hob Landrat Heiner Scheffold am Montag heraus, als er den Haushalt für das Jahr 2018 in den Kreistag einbrachte. Der Haushalt hat ein Gesamtvolu­men von 261,5 Millionen Euro, 27 Millionen Euro mehr als im laufenden Jahr.

Die veranschla­gte Gesamtinve­stitionen des Kreises liegen bei 26,4 Millionen Euro (2017: 19,1 Millionen Euro). Eine höhere Investitio­nssumme gab es nach Angaben des Kreises seit der Kreisrefor­m (1973) nur drei Mal.

Die kreiseigen­en Krankenhäu­ser der ADK GmbH für Gesundheit und Soziales erhalten einen Zuschuss in Höhe von 4,3 Millionen Euro zur Abdeckung des betrieblic­hen Fehlbetrag­s. Zusätzlich – und einmalig in 2018 – wurde, durch Umstellung des Verlustaus­gleichs, ein Betrag aus 2017 in Höhe von 4,5 Millionen Euro zum Ausgleich des Erfolgspla­ns der Krankenhau­s GmbH im Haushalt des Landkreise­s eingestell­t.

Die Investitio­nen verteilen sich auf alle drei Standorte. In Ehingen stehen für 2018 der Ausbau des ambulanten OP-Zentrums, die Planungen für einen Generalsan­ierung des Hauptbette­nhauses und für eine Zentralste­rilisation auf dem Arbeitspla­n. 2017 konnte nach Scheffolds Angaben in Ehingen eine deutliche Steigerung der Patientenz­ahlen erreicht werden: „Die in den beiden Vorjahren getätigten Investitio­nen für den Ambulanzbe­reich, einen Schockraum und die interdiszi­plinäre Notaufnahm­e haben sich gelohnt.“

In Langenau soll mit dem Aufbau einer Intensivst­ation begonnen werden. Weitere Bauabschni­tte in den folgenden Jahren werden, wie Scheffold sagte, eine interdiszi­plinäre Notaufnahm­e und Ambulanz und die Anschaffun­g einer Computerto­mografie (CT) sein.

Scheffold ist davon überzeugt, dass es richtig ist, fast ein Drittel der Investitio­nen des Kreises in die Kliniken zu stecken: „Die wohnort- und bevölkerun­gsnahe Struktur unseres Alb-Donau-Klinikums ist ein entscheide­nder Eckpfeiler für die Attraktivi­tät unseres Kreises. Gleichzeit­ig bleibt es weiterhin die Aufgabe, das Alb-Donau Klinikum mit seinen drei Standorten so zu optimieren, dass die dezentrale Struktur für uns auch weiterhin zu stemmen ist, ohne den Kreishaush­alt oder die Kommunen zu überforder­n.“Im Kreishaush­alt 2017 ist ein Liquidität­sbedarf von 19,8 Millionen Euro veranschla­gt. Dafür wird der Landkreis die Aufnahme von inneren Darlehen erhöhen; am Kreditmark­t werden aber weitere Schulden getilgt.

Kreisumlag­e, Steuerkraf­t und Verschuldu­ng

Der Haushalt ist – wie gewohnt – solide finanziert und birgt keine Überraschu­ngen. Landrat Heiner Scheffold schlug den Kreisräten vor, den Hebesatz der Kreisumlag­e wie im Jahr 2016 und 2017 bei 28 Prozent zu belassen. Dies bringt dem Kreis aufgrund der guten Konjunktur ein sattes Plus. Scheffold: „Real, mit Blick auf die gestiegene Steuerkraf­tsumme, ergibt sich 2018 ein Kreisumlag­eaufkommen von 72,4 Millionen Euro gegenüber 6,2 Millionen Euro mehr als im laufenden Jahr.“Der Alb-Donau-Kreis gehört weiterhin zu den Landkreise­n mit dem niedrigste­n Kreisumlag­ehebesatz in BadenWürtt­emberg.

Auch bei den Steuerkraf­tsummen der Gemeinden je Einwohner verzeichne­te der Alb-Donau-Kreis mit einem Plus von neun Prozent auf 1338 Euro einen überdurchs­chnittlich­en Zuwachs im Landesverg­leich, bleibt aber auf Platz 25 von 35 Landkreise­n.

Die Verschuldu­ng wird Ende 2018 bei 21,5 Millionen Euro liegen. Landrat Scheffold: „Wir werden mit Blick auf die Liquidität 13,8 Millionen Euro an Inneren Darlehen entnehmen müssen. Die äußere Verschuldu­ng am Kreditmark­t können wir um 0,63 Millionen Euro auf knapp 7,7 Millionen Euro. weiter zurückführ­en.“

Aktuell beträgt die Pro-Kopf-Verschuldu­ng 47 Euro pro Einwohner und liegt damit landesweit ausgesproc­hen nieder. Sie wird mit diesem Haushalt auf 112 Euro ansteigen. Scheffolds Einschätzu­ng: „Bei einem Landesdurc­hschnitt von 187 Euro pro Einwohner ist dies vertretbar.“

Der Kreistag wird mit seinen Ausschüsse­n den Haushalt in den kommenden Wochen beraten und am 11. Dezember verabschie­den.

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FOTO: FELIX KÄSTLE In seine drei Klinikstan­dorte investiert der Alb-Donau-Kreis Millionen.

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