Zell-Bechinger hoffen nun auf Spenden
Spendenaktion ins Leben gerufen: Verein bleibt wegen zerstörtem Zelt auf 30 000 Euro sitzen
● ZELL-BECHINGEN - Der Vorsitzende des Musikvereins Zell-Bechingen, Franz-Michael Ott, kann fast schon wieder lächeln, wenn die Sprache auf den 26. April 2017 kommt, als das Festzelt in Zell von Schneemassen zerstört wurde. Ein Großteil der Schadenssumme übernahm die Versicherung (die SZ berichtete), doch der Verein bleibt dennoch auf der erklecklichen Schadenssumme von 30 000 Euro sitzen. Damit auch dieser Schuldenberg sinkt und der Verein eine Zukunft hat, haben die ZellBechinger Musikanten nun eine Spendenaktion gestartet – und hoffen auf Unterstützung und Hilfe von Privatpersonen, aber auch von Vereinen.
Seit 44 Jahren veranstaltet die Musikkapelle das Frühlingsfest. Die Einnahmen würden zum größten Teil für die Jugendarbeit, Instrumentenausbildung, Instrumentenbeschaffung und das Vereinsleben verwendet, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. „Wie wichtig und unverzichtbar dies für den Verein ist, weiß sicherlich jeder, der in einem Verein tätig ist, denn ohne eine gute und zielgerichtete Jugendarbeit hat kein Verein eine Zukunftsperspektive“, heißt es dort weiter.
Daher haben sich die Verantwortlichen nun zum Spendenaufruf entschlossen. „Zur Aufrechterhaltung des Vereins und des Vereinslebens bitten wir um Spenden“, so der Musikverein Zell-Bechingen. Der Anfang ist bereits gemacht. Die Zwiefalter Klosterbräu hat den Spendenreigen eröffnet. Auch die Stadt hat ihren Teil beigetragen. Der Kultur- und Sozialausschuss hat einstimmig beschlossen, dem Musikverein wegen dieses immensen Schadensfalls einen Zuschuss von 3000 Euro zukommen zu lassen. 30 000 Euro Schulden sind für einen Musikverein keinen Pappenstil. Doch bereits kurz nach dem Unglück Ende April hat den Verein viele Solidaritätsadressen umliegender Musikvereine erreicht. „Viele Vereine haben uns dafür ihre Hilfe angeboten. Egal ob Kuchenspenden oder Arbeitseinsätze“, so die Zell-Bechinger – auch um das Fest damals doch noch zu stemmen. Was auch gelang, wenn auch in abgespeckter Form. Doch von daher ist Ott zuversichtlich, dass der Verein tatsächlich mit einem blauen Auge davon kommt und sein Bestand mit Hilfe der eingehenden Spenden nicht gefährdet ist. „Ich sehe Licht am Ende des Tunnels“, so der Vorsitzende. Zumal auch das Landespolizeiorchester im März noch ein Benefizikonzert in Zell geben wird. Und sollten sogar mehr Spendengelder fließen, als der Verein an Schaden zu verkraften hat, wird er seinerseits die Gelder für einen guten Zweck weitergeben.