Bamf bearbeitet Asylverfahren inzwischen deutlich schneller
Die Wartezeit bei Asylentscheiden ist nach Angaben der Bundesregierung zuletzt auf durchschnittlich ein halbes Jahr gesunken. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) brauchte im dritten Quartal 2018 im Schnitt 6,1 Monate für eine Entscheidung, wie aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht. Im ersten Quartal 2018 seien es noch 9,2 Monate gewesen, im zweiten Quartal 7,3, heißt es in der dem Evangelischen Pressedienst vorliegenden Antwort, über die zuerst die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten. Aktuell mussder ten im dritten Quartal 2018 vor allem Menschen aus Pakistan (9,1 Monate), Russland (8,8 Monate), Somalia (8,4 Monate) und Afghanistan (7,5 Monate) lange auf ihren Asylbescheid warten, Syrer hingegen 4,4 Monate. Besonders lange Wartezeiten gab es bei Erstanträgen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge: Die durchschnittliche Bearbeitungszeit habe im dritten Quartal 2018 bei 7,7 Monaten gelegen.
„Von dem Ziel, Asylverfahren durchschnittlich in drei Monaten zu bearbeiten, ist das Bamf immer noch weit entfernt“, kritisierte Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin Linken im Bundestag. Die durchschnittliche Verfahrensdauer sei im dritten Quartal gesunken, doch Asylsuchende aus Ländern wie Afghanistan, Somalia, Russland und Pakistan müssten weiterhin „unerträglich lange auf ihren Bescheid warten“, erklärte Jelpke. Die hohe Zahl der sogenannten Altfälle wurde der Regierungsantwort zufolge indes deutlich reduziert. Demnach warteten Ende September 2018 noch 4064 Menschen seit mehr als 18 Monaten auf ihren Asylbescheid. Ende 2016 hingegen waren noch 58 848 Verfahren über 18 Monate anhängig gewesen. (epd)