Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Mit noch mehr Motivation zurück an die Spitze

Studenten der Dualen Hochschule Baden-Württember­g stellen aktuellen Elektroren­nboliden „GFR17e“vor

- Umweltamt@friedrichs­hafen.de Von Michael Tschek

- Die Szenerie auf der Bühne in der Caserne im Fallenbrun­nen hat am Mittwoch ein wenig an die Formel 1-Präsentati­on des neuen Ferraris von Sebastian Vettel beziehungs­weise des neuen Mercedes von Louis Hamilton erinnert, allerdings alles ein wenig schlichter: Das Global Formula Racing Team (GFR) der Dualen Hochschule Baden-Württember­g (DHBW) hat ihren aktuellen Elektrobol­iden „GFR17e“vorgestell­t.

Im Gegensatz zu Vettel und Hamilton, die in von Ingenieure­n fertiggest­ellte Autos einsteigen können, haben die Studenten des DHBWCampus Friedrichs­hafen in Zusammenar­beit mit ihren amerikanis­chen Kollegen von der Oregon State University den Rennbolide­n bis zum letzten Schräubche­n selbst konzipiert und zusammenge­baut.

Das Global Formula Racing-Team (GFR) von DHBW Ravensburg und Oregon State University hat wieder monatelang getüftelt – nun steht die neue Saison der Formula Student vor der Tür. Nachdem die vergangene Saison durchwachs­en verlaufen war, lautet die Devise nun „Zurück an die Spitze“, wie es Teamchef Rainer Pfeffer formuliert. Das Team ist mit zwei Fahrzeugen, mit einem Verbrenner- und mit einem Elektroren­nwagen, am Start. Das Auftaktren­nen für 2017 in Michigan mit dem Verbrenner­fahrzeug zeigte bereits mit einem hervorrage­nden zweiten Platz, dass die Richtung stimmt.

Wagen ist eine Co-Produktion

USA, Österreich, Deutschlan­d, Italien, Spanien: Das sind die Stationen im Rennkalend­er des Global-Formula-Racing-Teams für diese Saison. Das Besondere an der Rennserie ist die Kooperatio­n der DHBW Ravensburg und der Oregon State University mit jeweils 50 Studenten. In Übersee wird der Verbrenner-Rennwagen zusammen gebaut, am Bodensee die Elektrover­sion. Die Autos sind eine absolute Co-Produktion – auf beiden Kontinente­n wird konstruier­t, gebaut, beschafft, optimiert. Zur Koordinier­ung tauschen sich die Studenten bei Auslandsse­mestern und regelmäßig über Skype oder Facebook aus. Und schlussend­lich werden Teile hin und her geschickt. „Wir haben es praktisch in der letzten Minute geschafft, den Rennwagen fertigzust­ellen und präsentier­en zu können“, sagte Andy Maier vom GRF-Team bei der Präsentati­on.

In den vergangene­n Jahren hatte das GFR-Team den Erfolg quasi gebucht. Beim renommiert­en Heimrennen in Hockenheim, an dem die besten Hochschule­n der Welt um Spitzenplä­tze kämpfen, hatte es drei Siege in Folge gegeben. Im vergangene­n Jahr gab es nach einem Ausfall im Ausdauerre­nnen mit Platz 24 einen Dämpfer. Von Weltrangli­stenplatz eins ging es nach der Saison runter auf Platz 17. Die Elektrover­sion nimmt derzeit Platz 12 ein. „Die Stimmung war nach dieser Saison schon etwas gedrückt, aber wir kommen nun mit noch mehr Motivation zurück“, verspricht Teamchef Rainer Pfeffer.

Neues Aerodynami­kdesign, neue Batterieze­llen, neues Getriebe, optimierte Software: Das Team hat die vergangene­n Monate gut genutzt, um die beiden Fahrzeuge weiterzuen­twickeln. Außerdem wurde das Gewicht reduziert und ein DRS-System (Drag Reduction-System-System) zur Verminderu­ng des Luftwieder­standes eingebaut.

Der Elektrobol­ide vom GFR-Team in Zahlen: Batterie-Leistung zweimal 55 kW, 160 Stundenkil­ometer schnell, Beschleuni­gung von null auf 100 in 2,6 Sekunden und 190 Kilogramm schwer.

Bei der Vorstellun­g gab es vom Leiter des Technik-Campus Friedrichs­hafen der DHBW, Martin Freitag, und vom Chef des Logistik-Unternehme­ns Heinrich Grieshaber aufmuntern­de Worte für das Gelingen des Projektes „GFR17e“.

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FOTO: PR So sieht er aus der Elektrobol­ide 2017: Mit einem neuen Outfit und neu konzipiert­em Innenleben wollen die Studenten der DHBW zu den Wettkämpfe­n 2017 antreten.

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