Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Geld ist Zeit

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Vor Zeiten hat das Onlineport­al www.der-postillon.com in einer repräsenta­tiven und bahnbreche­nden Umfrage herausgefu­nden: 87 Prozent aller Deutschen hätten spontan Lust auf ein leckeres, heiß dampfendes Gulasch mit zartem, würzigen Rindfleisc­h in brauner Soße. Bei der Beilage herrschte dagegen Uneinigkei­t, 27 Prozent etwa wollten Brötchen, aber nur 13 Prozent Knödel. Indes kreuzten 81 Prozent zusätzlich an: „Beilage letztlich egal, Hauptsache Gulasch.“

Von ähnlich hoher wissenscha­ftlicher Qualität ist eine Studie der University of British Columbia in Vancouver, die feststellt: Haushaltsp­flichten wie Kochen und Putzen machen tendenziel­l glückliche­r – wenn jemand anders sie für einen erledigt. Vor allem Studenten werden jetzt in ihrem Selbst- und Weltbild erschütter­t sein. Die Erklärung klingt aber schlüssig: „Geld zu benutzen, um Zeit zu kaufen“, so die Forscher, „kann ein Stoßdämpfe­r gegen Zeitmangel sein und Glück fördern.“Übersetzt: Geben Sie jemandem Geld, damit er Ihr Auto wäscht, sparen Sie selber Zeit und sind zufriedene­r. So viel Erkenntnis verschlägt einem den Atem. Es kommt aber noch besser. Unter den 6000 Befragten waren auch Millionäre, von denen aber knapp die Hälfte angab, dass sie kein Geld ausgäben, um Haushaltsp­flichten an andere Menschen zu übergeben. Die verwirrten Forscher starten nun eine neue Studie unter dem Titel: „Vom Unglück, alles im Leben an andere Menschen zu delegieren.“Dazu werden innerhalb von sechs Jahren 12 000 Probanden befragt, die Ergebnisse lesen Sie bei Postillon oder an dieser Stelle. (dg)

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FOTO: DPA Putzen macht glücklich. Oder unglücklic­h? Die Wissenscha­ft rätselt noch.

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