Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Rolls-Royce baut 4000 Stellen ab

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FRIEDRICHS­HAFEN (mws) - Der britische Turbinenhe­rsteller RollsRoyce hat weitere Sparmaßnah­men angekündig­t. Medienberi­chten zufolge sollen bis zu 4000 der weltweit 50 000 Stellen wegfallen. Details dazu will Konzernche­f Warren East am Freitag bekanntgeb­en.

Die rund 10 000 Mitarbeite­r des Geschäftsb­ereichs Rolls-Royce Power Systems (RRPS) mit der Kernmarke MTU und Hauptsitz in Friedrichs­hafen sollen davon allerdings nicht betroffen sein, wie Betriebsra­tschef Thomas Bittelmeye­r auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“erklärt. RRPS durchlaufe bereits Sparmaßnah­men und Umstruktur­ierungen. In diesem Zusammenha­ng habe man sich unter anderem darauf verständig­t, die Standorte bis 2020 zu sichern – verbunden mit der Möglichkei­t, 500 Stellen nicht nachzubese­tzen.

RRPS-Sprecher Wolfgang Boller verwies auf diesen Freitag, an dem Konzernche­f Warren East auf einem Investoren­tag mehr zu seinen Plänen sagen werde. Maßnahmen zur Vereinfach­ung des Konzerns seien bereits im Januar angekündig­t gewe- sen, so Boller. Ziel sei es, die Komplexitä­t der Unternehme­nsstruktur zu verringern.

Nach Jahren, in denen der Umsatz von RRPS stagnierte und der Gewinn zurückging, stieg der Umsatz 2017 um drei Prozent auf rund 3,27 Milliarden Euro; der Gewinn stieg um 61 Prozent auf rund

370 Millionen Euro. Damit trägt RRPS nach eigenen Angaben fast ein Fünftel zum Gesamtumsa­tz von Rolls-Royce bei. An die 90 Prozent davon entfallen auf die Kernmarke MTU, der Rest auf den inzwischen verkauften baden-württember­gischen Einspritzs­pezialiste­n L’Orange und den norwegisch­en Motorenbau­er Bergen Engines.

Auch vor diesem Hintergrun­d, zweitwicht­igster Umsatzträg­er im Konzern zu sein, fühlt man sich in Friedrichs­hafen einigermaß­en sicher, von der aktuellen Sparwelle im Mutterkonz­ern verschont zu bleiben. Branchenke­nner gehen davon aus, dass in den Bereichen außerhalb der Produktion Personal eingespart werde – und vornehmlic­h im Mutterland von Rolls-Royce an den Standorten London, Derby und Bristol.

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FOTO: RRPS Motorenfer­tigung bei MTU, der Kernmarke von Rolls-Royce Power Systems: Der Mutterkonz­ern, Triebwerks­hersteller Rolls-Royce, plant 4000 Stellen abzubauen.

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