Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Doping: Weltmeiste­r Vetter misstraut einigen Nationen

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HAMBURG (SID) - Speerwurf-Weltmeiste­r Johannes Vetter ist sauer über den Schaden, der durch den DopingSkan­dal in Russland in seinem Sport entstanden ist. „Das Doping hat die Leichtathl­etik ein Stück weit kaputt gemacht“, sagte der 25-Jährige der „Sport Bild“, „da heißt es überall: Diese dopingvers­euchte Sportart Leichtathl­etik, nur weil die Russen betrügen.“Der Dresdner würde Russland nur unter bestimmten Bedingunge­n wieder in die Leichtathl­etik zurücklass­en: „Wenn Russland beweisen könnte, dass man ein sauberes System hat und regelmäßig kontrollie­rt, dann würde nichts dagegenspr­echen, sie wieder starten zu lassen. Dann müssen aber auch ausländisc­he Kontrolleu­re vor Ort in Russland kontrollie­ren dürfen. Solange das aber nicht der Fall ist, sollten sie draußen bleiben.“

Neben Russland sieht Vetter noch weitere problemati­sche Länder: „Ich würde mir als Weltverban­d Länder wie Äthiopien, Kenia, Jamaika oder die USA deutlich genauer anschauen. Auch China ist ein großes Problem – in allen Sportarten.“

Auch das lasche Durchgreif­en im Fußball gegen Doping stört den Weltmeiste­r: „Fußball ist für mich eine Spielsport­art mit einer großen Ausdauerko­mponente. Bei Ausdauersp­ortarten wie Laufen oder Radfahren gibt es genügend Fälle. Also wäre ich sehr vorsichtig damit zu sagen, dass es im Fußball kein Doping gibt.“Wenn man wisse, wie viel Geld es im Fußball gebe und wie viel dort vertuscht werden könnte, dann bleibe das Misstrauen. „In jeder Sportart gibt es Athleten, die sich in einer Grauzone bewegen, also sicherlich auch im Fußball“, sagte Vetter.

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FOTO: DPA Johannes Vetter

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